Wegen Donald Trump: Genf will Löhne von NGO-Angestellten zahlen
Für mindestens 90 Tage hat Donald Trump die humanitäre Hilfe der USA eingefroren. Die Stadt Genf übernimmt deshalb temporär die Löhne von NGO-Mitarbeitenden.
![NGOs Genf Donald Trump](https://c.nau.ch/i/N3A8pm/900/ngos-genf-donald-trump.jpg)
Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump hat die US-Gelder für die humanitäre Hilfe einfrieren lassen.
- Das bringt Hilfsprojekte und NGOs weltweit in Schwierigkeiten.
- Die Stadt Genf will nun 250 NGOs mit insgesamt zehn Millionen Franken unterstützen.
Kurze Zeit, nachdem Donald Trump ins Weisse Haus zurückgekehrt war, liess er die Entwicklungshilfezahlungen stoppen. Die US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID) hat fast 40 Milliarden Franken zur Verfügung.
Dies wird eigentlich in die Entwicklungshilfe im Ausland investiert. Weil der US-Präsident nun aber diese humanitäre Hilfe einfrieren lassen hat, fehlen diese Gelder weltweit. So auch in der Schweiz.
Donald Trump friert USAID-Gelder ein
In diesem Bereich liegt Genf als Welthauptstadt der Menschenrechte, des Völkerrechts und der humanitären Hilfe im Fokus. Der UNO-Hauptsitz Europas ist in Genf und Organisationen wie das IKRK und Ärzte ohne Grenzen agieren von dort aus.
Über 450 Nichtregierungsorganisationen sind zudem in Genf ansässig. 250 dieser NGOs bezahlen die Löhne ihrer Angestellten zum Teil mit US-Geldern. Diese Gelder fallen nun aufgrund der Entscheidung von Donald Trump weg.
Deshalb sei bereits mehreren Mitarbeitenden gekündigt worden, wie die Genfer Volkswirtschaftsdirektorin Delphine Bachmann gegenüber dem «RTS» erklärte.
Mit zehn Millionen Franken sollen NGOs unterstützt werden
NGOs können keine Kurzarbeit beantragen, um Lohnkosten zu sparen, weil sie subventioniert sind. Die Genfer Regierung hat sich deshalb diese Woche auf einen Notfallplan geeinigt.
Während 90 Tagen will man mit insgesamt zehn Millionen Franken in Not geratene NGOs unterstützen. Damit sollen laut der Genfer Finanzdirektorin Natalie Fontanet Arbeitsplätze gerettet werden.
«Sie alle sind rechtmässig in der Schweiz, arbeiten in Genf und zahlen in die Sozialwerke ein», begründet Fontanet gegenüber «SRF». Zuerst muss jetzt aber das Parlament an seiner nächsten Sitzung dem Notfallplan zustimmen.