Wegen Pestizidrückständen wurden 2020 viele Produkte zurückgerufen

Keystone-SDA
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Bern,

Die Zahl an Produkten, vor denen öffentlich gewarnt wurde oder die zurückgerufen wurden, nahm 2020 zu – oft wegen zu hohen Pestizidrückständen.

Pestizid-Initiative
Verordnung will unter anderem verhindern, dass an Befüll- und Waschplätzen hoch konzentrierte Pflanzenschutzmittel ein Gewässer kontaminieren. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jahr 2020 wurden vermehrt Produkte zurückgerufen oder vor diesen gewarnt.
  • Die öffentlichen Warnungen betrafen neben Lebensmitteln auch Gebrauchsgegenstände.
  • Als häufigste Ursache gelten zu hohe Pestizidrückstände.

Die Zahl von Produkten, vor denen öffentlich gewarnt wurde oder die zurückgerufen wurden, hat 2020 zugenommen. Grund für diese Rückrufe oder Warnungen waren häufig zu hohe Pestizidrückstände.

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) erliess 31 öffentliche Warnungen und 62 Rückrufe.

Von den öffentlichen Warnungen waren 28 Lebensmittel und drei Gebrauchsgegenstände betroffen. Die Rückrufe betrafen 49 Lebensmittel und 13 Gebrauchsgegenstände.

Rückrufen wegen Pestizidrückständen, Fremdkörpern und Schimmelpilzgiften

Die häufigsten Gründe für öffentliche Warnungen waren Pestizidrückstände. Hinzu kamen pathogene Mikroorganismen und Allergene. Bei den Rückrufen waren die häufigsten drei Gründe Pestizidrückstände, Fremdkörper und Mykotoxine (Schimmelpilzgifte).

Demnach waren 2020 Pestizidrückstände der häufigste Grund sowohl für die öffentlichen Warnungen wie auch für die Rückrufe. Dies sei auf Ethylenoxid-Rückstände in Sesamprodukten aus Indien zurückzuführen. Der Trend über die letzten Jahre sei leicht steigend sowohl bei den öffentlichen Warnungen, als auch bei den Rückrufen.

rückruf
Ethylenoxid-Rückstände in Sesamprodukten aus Indien führten 2020 zu mehreren Rückrufen. - zvg

Wurde das betroffene Produkt im Ausland hergestellt, so werden die Behörden der betroffenen Länder informiert. Dasselbe gilt für Produkte, die ebenfalls in EU Mitgliedsstaaten abgegeben wurden. Dies erfolgt im Schnellwarnsystem RASFF (Rapid Alert System for Food and Feed).

In der Europäischen Union wurden im Jahr 2020 insgesamt 3766 RASFF-Meldungen herausgegeben. Die Schweiz war von 241 dieser Meldungen betroffen und hat davon 62 selber ausgelöst.

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