Weinfelden TG: Wirbel um muslimische Gräber!
Ein geplantes muslimisches Grabfeld auf dem Friedhof in Weinfelden TG bringt Widerstand. Ein Referendumskomitee will den Parlamentsbeschluss vors Volk bringen.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf dem Friedhof in Weinfelden TG sind muslimische Gräber in Planung.
- Ein Referendumskomitee leistet Widerstand gegen die Errichtung des Grabfeldes.
Eine Gruppe Weinfelder Bürgerinnen und Bürger kämpft gegen die geplanten Muslim-Gräber auf dem lokalen Friedhof. Das Referendumskomitee um den EDU-Politiker Lukas Madörin will den Parlamentsbeschluss zur Schaffung eines muslimischen Grabfeldes vor das Volk bringen.
Der Plan sieht vor, bis zu 70 Gräber, die nach Mekka ausgerichtet sind, zu schaffen. Der Vorschlag wurde vom Weinfelder Parlament am 19. Dezember mehrheitlich genehmigt.
Vorschlag dem Volk zur Abstimmung vorlegen
Im Alltagskontakt mit Bürgerinnen und Bürgern hat Madörin ein «grosses Unverständnis» über den Parlamentsbeschluss wahrgenommen. Viele Menschen stören sich am Widerspruch zwischen der Trennung von Religion und Staat.
Trotz seiner kritischen Haltung zum Projekt sei Madörin ein offener Mensch. Der biblische Grundsatz «liebe deinen Nächsten wie dich selbst» gelte selbstverständlich auch gegenüber Musliminnen und Muslimen.
Madörin sagt im «Tagblatt»: «Wir sticheln nicht gegen eine bestimmte Religion, sondern wollen, dass der Vorschlag dem Volk zur Abstimmung vorgelegt wird.» Er könne sowohl mit einem Ja als auch mit einem Nein leben.
Uneingeschränkter, kultureller Rückzugsort
Die Gräber-Debatte ist eng verknüpft mit den Themen Integration und Zuwanderung. Madörin plädiert für eine zentrale Lösung wie beim jüdischen Friedhof in Kreuzlingen TG.
Er sehe eine solche Variante nicht als Ausgrenzung, sondern als uneingeschränkter, kultureller Rückzugsort.
Um das Referendum zu schaffen, benötigt das Komitee innerhalb von zwei Wochen 400 Unterschriften.
Madörin gibt im «Tagblatt» zu, dass es «eine Herkulesaufgabe» ist, die Unterschriften zu sammeln.