Infolge eines globalen IT-Ausfalls stehen in verschiedenen Ländern Flughäfen und Banken still. Auch die Schweiz ist betroffen. News und Updates im Ticker.
Weltweite IT-Panne
Verantwortlich für den weltweiten IT-Ausfall ist ein fehlerhaftes Update der Cybersecurity-Firma CrowdStrike. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine grosse IT-Störung legt Banken, Tankstellen, Flughäfen und Co. lahm.
  • Auch der Flughafen Zürich ist betroffen.
  • Dort haben mehrere Airlines Verspätungen.
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Weltweit ist es zu einer IT-Störung gekommen. Das technische Problem liegt laut Berichten entweder bei der Cybersicherheit-Plattform CrowdStrike oder bei Microsoft.

Aktuell haben Banken, Tankstellen und Flughäfen grosse Probleme. Auch Medien- und Telekommunikationsunternehmen sind betroffen. Das Neueste im Ticker.

Bilanz des Flughafens Zürich

17.55: Am Flughafen Zürich mussten heute Freitag mindestens 120 Flüge von und in die Stadt annulliert werden. «Viele Flüge hatten zudem Verspätung und für den Rest des Tages ist mit weiteren Verspätungen zu rechnen», heisst es in einer Mitteilung.

Um die Auswirkungen auf den Flugbetrieb gemeinsam mit den betroffenen Flughafenpartnern so gering wie möglich zu halten, wurde die Krisenorganisation hochgefahren. Das Bodenpersonal und die Airlines hätten ausserdem die betroffenen Passagiere betreut – und allenfalls umgebucht.

«Allen Reisenden ab Flughafen Zürich wird empfohlen, sich bei ihrer Fluggesellschaft über den Stand des Fluges oder alternative Flugoptionen zu informieren.»

Flugbetrieb von Swiss normalisiert sich

17.20: «Die weltweiten IT-Störungen sind behoben, der Flugbetrieb bei Swiss normalisiert sich schrittweise», heisst es in einem Update der Airline. «Während der Störungen kam es leider zu zahlreichen Verspätungen. Swiss hat mit Hochdruck daran gearbeitet, den Betrieb so gut wie möglich aufrechtzuerhalten.»

Sämtliche Langstreckenflüge konnten durchgeführt werden. Im Europaverkehr mussten aber 69 Flüge annulliert werden. Davon betroffen sind rund 9300 Fluggäste.

Swiss hat, nach eigenen Angaben, «grösstes Verständnis» für den Unmut ihrer Kunden. «Schliesslich ist es für viele der Beginn ihrer wohlverdienten Ferien, die selbstverständlich reibungslos verlaufen sollten», so die Meldung weiter.

Die Mitarbeitenden der führenden Airline der Schweiz arbeiten nun intensiv daran, Lösungen für die betroffenen Passagiere zu finden und sie so rasch wie möglich an ihre gewünschte Destination zu bringen.

Aus diesem Grund hat Swiss vorsorglich den Verkauf sämtlicher Flüge für heute und morgen stark eingeschränkt, um möglichst viele stehengebliebene Fluggäste auf andere Flüge umbuchen zu können.

Die Airline bittet um Verständnis, sollte es aufgrund der grossen Anzahl betroffener Passagiere zu längeren Wartezeiten kommen. Für die kommenden Tage erwartet die Fluggesellschaft keine weiteren Unregelmässigkeiten im Flugbetrieb aufgrund der IT-Störungen.

Experte rechnet nach IT-Ausfall mit Klagewelle

15.45: Verantwortlich für den weltweiten IT-Ausfall ist ein fehlerhaftes Update der Cybersecurity-Firma CrowdStrike. Weil diese Firma Sicherheitsdienstleitungen an Tausende Kunden weltweit liefert, waren und sind die Auswirkungen weltweit spürbar.

Experten warnen bereits von einer Klagewelle – insbesondere in den USA.

Oliver Roth, Chefhändler der Oddo-BHF-Bank, erklärt gegenüber der deutschen Zeitung «Bild»: «Der weltweit entstandene Schaden könnte dem Unternehmen gerade in den USA eine Klagewelle in Milliardenhöhe treffen.»

Für die entstandenen Verlusten müssten Rückversicherer aufkommen. Diese würden besonders «abgestraft», so der Experte.

Wie hoch der finanzielle Schaden ausfällt, lässt sich derzeit noch nicht beziffern.

Schweizer Energiefirmen teilweise betroffen

14.47 Auch bei einigen Schweizer Energieversorgern sind Systeme betroffen. Auswirkungen hat dies aber nicht. «Einzelne Systeme bei Axpo sind betroffen», sagte ein Sprecher des Unternehmens mit Sitz in Baden AG auf Anfrage von AWP. Die Sicherheit der Infrastruktur und die Versorgungssicherheit könnten jedoch nach wie vor uneingeschränkt sichergestellt werden.

Ähnlich erging es der Axpo-Tochter CKW und der BKW in Bern. Bei der Zürcher EWZ sowie der Alpiq teilte man mit, dass man nicht betroffen sei.

14:30: Wie der Flughafen Zürich mitteilt, konnte die Anzahl Landungen ab Mittag sukzessive wieder auf 100 Prozent hochgefahren werden. Starts in Richtung USA finden auch wieder statt. Die weltweiten IT-Ausfälle hätten aber nach wie vor Auswirkungen auf den Flugbetrieb.

In Zürich dürfen nun wieder alle Flugzeuge landen. Auch Starts in die USA sind wieder möglich. - keystone

Nach aktuellem Stand würden heute mindestens rund 100 Flüge von und nach Zürich annulliert. Zahlreiche Flüge sind verspätet.

14:10: Der heutige Tag dürfte in die Geschichte eingehen. Der renommierte Tech-Experte Troy Hunt schreibt nämlich auf X: «Es ist wohl nicht zu früh vorauszusagen: Das wird der grösste IT-Ausfall aller Zeiten.»

Schuld dafür sind Probleme bei der US-amerikanischen Cybersecurity-Firma CrowdStrike. Das Unternehmen gab in der Zwischenzeit bekannt, dass Probleme bei einem Update zum IT-Ausfall geführt haben – und eine erste Entwarnung gegeben. Ein Hacker-Angriff könne ausgeschlossen werden.

Flughafen Zürich
Die IT-Panne sorgt weltweit – auch am Flughafen Zürich – für Chaos. - Twitter/@Badaffs

Tech-Experte Troy Hunt sagt, das fehlerhafte Update hatte Auswirkungen auf Softwares anderer Unternehmen. Darunter auf den Software-Giganten Microsoft.

CrowdStrike hat Tausende Kunden weltweit. Damit sind die weltweiten Auswirkungen zu erklären. Laut der Zeitung «Bild» sei der Ausfall auch eine Folge der Konzentration in der Tech-Industrie.

Swiss-Systeme nicht betroffen

13.31: In einer Medienmitteilung gibt die Fluggesellschaft Swiss bekannt, dass ihre Systeme so weit nicht von den IT-Ausfällen betroffen sind. Dennoch wurden Flüge innerhalb Europas gestrichen aufgrund der Störungen bei Partnerunternehmen und der Luftraumüberwachung. Es könne zu weiteren Streichungen und Verspätungen kommen, teilt die Fluggesellschaft mit.

Die Fluggesellschaft Eurowings streicht aufgrund anhaltender technischer Störungen alle innerdeutschen Flüge sowie Flüge von und nach Grossbritannien mit Abflugzeit bis 15.00 Uhr. Damit solle das betroffene IT-System entlastet werden, sagte eine Unternehmenssprecherin.

12.33: Abflüge in die USA von Zürich aus sind am Freitagvormittag wegen der weltweiten IT-Panne gestrichen worden. So war der Flugbetrieb in Zürich-Kloten am Mittag weiterhin eingeschränkt und auch verspätet. In Richtung Zürich starteten gar keine Flugzeuge mehr, jene in der Luft durften noch landen.

Das Check-in einiger Fluggesellschaften musste weiterhin von Hand ausgeführt werden, wie der Flughafen Zürich am Mittag bekannt gab. Zuvor hatte die global tätige Servicefirma Swissport bestätigt, dass die meisten Abfertigungsanlagen für Fluggepäck in der Schweiz ausgefallen seien.

Allerdings laufen die für den Flugbetrieb relevanten Systeme der Flughafen Zürich AG, wie der Flughafen versicherte. Sie seien vom Ausfall wegen der IT-Panne nicht betroffen.

CrowdStrike-Chef gibt erste Entwarnung

12.21: George Kutz, der CEO von CrowdStrike, hat sich nun via X gemeldet. Bei der Störung handle es sich nicht um einen Cyberangriff. Das «Problem wurde erkannt und behoben».

george kurtz
CrowdStrike-CEO George Kurtz meldet sich auf X zu Wort. - X/@George_Kurtz

Der Fehler lag laut ihm bei einem Update der CrowdStrike-Software für Windows-Computer. Mac und Linux waren nicht betroffen davon.

Der Firmenchef wird sich in den kommenden Tagen noch vielen kritischen Fragen stellen müssen. Das automatische Ausspielen eines fehlerhaften Updates, das viele tausend Rechner weltweit zum Absturz bringt, könnte auf Mängel in der Qualitätssicherung hinweisen.

Auch die CrowdStrike-Aktionäre wollen schlüssige Antworten hören. Nach den weltweiten Computerproblemen geriet die Aktie des Unternehmens unter Druck.

Asien, Australien, Skandinavien betroffen

11.29: Auch in Asien sind wichtige Flughäfen von den weltweiten Computer-Problemen betroffen. Unter anderem komme es am Changi Airport in Singapur wegen der Ausfälle zu Verspätungen, berichtete der Sender «Channel News Asia». Vor den Abfertigungsschaltern mehrerer Airlines bildeten sich lange Schlangen, weil nur noch manuelle Check-ins möglich waren.

Auch in Australien, Indien und Skandinavien kommt es zu Störungen.

11.22: Eigentlich sollen die Dienste von CrowdStrike vor IT-Problemen schützen. Nun gibt es Hinweise, dass ein fehlerhaftes Software-Update der IT-Sicherheitsfirma Ursache einer weltweiten Störung ist.

Nach weltweiten Computerproblemen ist die Aktie des IT-Dienstleisters CrowdStrike unter Druck geraten. Das Wertpapier gab am Freitagvormittag an der Börse Frankfurt um rund 15 Prozent im Vergleich zum Vortag nach.

Medienberichten zufolge wurde als Auslöser ein Fehler in einem Programm-Update der IT-Sicherheitsfirma vermutet. Unter anderem führte ein Energieunternehmen in Australien die Probleme darauf zurück. CrowdStrike sprach in einer Mitteilung an die Kunden von Problemen, wie die Technologie-Website «The Verge» berichtete.

10.52: Auf Anfrage von Nau.ch bestätigt die Insel Gruppe Bern, dass der klinische Betrieb durch den Systemausfall von Microsoft nicht beeinträchtigt ist. Auch das Unispital Zürich sowie das Unispital Basel sind nicht betroffen.

Anders in Deutschland: Dort sagen erste Kliniken geplante OPs ab. Betroffen ist das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein an zwei Standorten, wie die Klinik mitteilt. Auch die Ambulanzen sind geschlossen.

10.37: Am Flughafen Zürich sind aktuell keine Landungen mehr möglich. Nur Flüge mit Destination Zürich, die bereits in der Luft sind, dürfen noch landen. Das teilt der Flughafen Zürich am Freitagmorgen mit.

Check-in am Flughafen Zürich muss per Hand gemacht werden

10.24: Die Flugsicherung Skyguide fuhr die Kapazität im Transitverkehr um 30 Prozent herunter. Auch im Anflug auf Zürich reduzierte sie die Kapazität um den gleichen Prozentsatz.

Sie sei seit dem Freitagmorgen ebenfalls von der weltweiten Störung betroffen. Das teilte die Flugsicherung auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.

Flüge
Am Flughafen Zürich dürfen nur noch Maschinen landen, die bereits in der Luft sind. - Flightradar24

Die Corporate IT sei teilweise betroffen. Die Sicherheit im Schweizer Luftraum sei gewährleistet, hiess es weiter.

10.13: Die weltweite IT-Panne hat auch Auswirkungen auf den Flughafen Zürich. Der Flugbetrieb läuft zwar, jedoch haben mehrere Airlines Verspätungen. Der Check-in muss teilweise von Hand gemacht werden.

Der Flughafen empfehle Passagieren, sich bei ihrer Airline über den Stand des Fluges zu informieren, teilte der Flughafen mit. Auch Firmen am Flughafen sind von den Informatikproblemen betroffen.

Zu den Ursachen kann der Flughafen derzeit keine Angaben machen.

Flugverkehr in Berlin lahmgelegt

Am deutschen Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg (BER) starten und landen derzeit keine Maschinen. «Aufgrund einer technischen Störung kommt es zu Verzögerungen in der Abfertigung. Der Flugbetrieb ist bis 10 Uhr eingestellt», sagte eine Flughafensprecherin.

Warst du schon einmal von einer IT-Panne am Flughafen betroffen?

Details zu den Hintergründen nannte sie nicht. Wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) berichtete, soll es zu einem Serverausfall gekommen und mehrere Notsysteme gekommen sein. Dafür gab es aber keine Bestätigung.

Handgeschriebene Boardingpässe in Indien verteilt

Aufgrund der globalen Störung liegen Flughäfen und Fluggesellschaften lahm. In Indien werden deswegen jetzt handgeschriebene Boardingpässe verteilt.

Boarding Pass
In Indien werden handgeschriebene Boardingpässe verteilt. - X/@akothari

Medienberichten zufolge wurde als Auslöser ein Fehler in einem Programm-Update der IT-Sicherheitsfirma CrowdStrike vermutet. Unter anderem führte ein Energieunternehmen in Australien die Probleme darauf zurück. CrowdStrike sprach in einer Mitteilung an die Kunden von Problemen, wie die Technologie-Website «The Verge» schrieb.

Der Fehler bei CrowdStrike habe wiederum Software von Microsoft gestört, berichteten Medien wie der Finanzdienst Bloomberg. Der Software-Riese meldete zuvor Probleme mit seinem Cloud-Service 365.

Weltweite IT-Störungen gibt es immer wieder

In den USA stoppte die Luftfahrtaufsicht FAA Flüge von Airlines wie United, American und Delta. Der europäische Billigflieger Ryanair sprach ebenfalls von Problemen.

Mit der Konzentration in der Software-Industrie passiert es immer wieder, dass zahlreiche Unternehmen von Problemen bei einzelnen Anbietern getroffen werden.

So war zum Beispiel eine Cyberattacke auf den amerikanischen IT-Dienstleister Kaseya im Jahr 2021 bis nach Schweden zu spüren. Dort musste die Supermarkt-Kette Coop fast alle Läden schliessen.

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