Private bekommen von der BKW im zweiten Quartal dieses Jahres deutlich weniger für ihren Solarstrom. Es hagelt deutliche Kritik.
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Ein Solardach. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im zweiten Quartal dieses Jahres zahlt die BKW deutlich weniger an Private für Solarstrom.
  • Waren es zuvor noch 6,2 Rappen, sind es jetzt nur noch 3,6 Rappen.
  • Besitzer von Solardächern sowie die Solarbranche sind damit sehr unzufrieden.
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Die BKW hat kürzlich ihre Vergütung für Solarstrom von Privatpersonen drastisch reduziert. Bei Besitzern von Solardächern und in der Branche stösst dieser Entscheid auf heftige Kritik.

Wie «Der Bund» schreibt, zahlt das Unternehmen statt der bisherigen 6,2 Rappen pro Kilowattstunde nun nur noch 3,6 Rappen.

Gleichzeitig verlange das Unternehmen aber weiterhin denselben Preis für den Strom, den es selber liefere. So behauptet es gegenüber der Zeitung zumindest ein aufgebrachter Solaranlagen-Besitzer aus dem Oberland.

BKW
Die BKW. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Die Tarife für Solarenergie werden quartalsweise rückwirkend festgelegt. Der aktuelle Preis von 3,6 Rappen/kWh ist der niedrigste Wert seit 2020. Zum Vergleich: Im dritten Quartal 2022 schüttete die BKW stolze 40 Rappen/kWh aus.

Diese extremen Fluktuationen haben damit zu tun, dass die BKW Solartarife für Private an die Börsenstrompreise koppelt.

Hast du eine Solaranlage auf dem Dach?

David Stickelberger, Politikchef von «Swissolar», dem grössten Branchenverband, kritisiert den Konzern dafür scharf: «Wir finden es unverständlich, dass die BKW trotz bester finanzieller Situation diese Politik fährt», sagt er laut dem «Bund». Weniger «Achterbahn» und mehr «Grosszügigkeit» wäre in dieser Situation eher angebracht.

Stichwort Grosszügigkeit: Auf ihrer Website betont die BKW, dass sie freiwillig bereits einen Rappen mehr bezahlt. Als Grund nennt sie den ökologischen Mehrwert von Solarstrom. Jedoch wird von den Produzenten im Gegenzug auch verlangt, den sogenannten Herkunftsnachweis abzutreten.

Konflikte bei der Umsetzung des neuen Stromgesetzes

Eigentlich sollte das vom Volk vor Kurzem angenommene neue Stromgesetz private Solaranlagen-Besitzer vor niedrigen Tarifen schützen. Doch bereits jetzt verdichten sich die Signale, dass es bei der Umsetzung Probleme geben könnte.

«Swissolar» etwa hält die vom Bund vorgeschlagenen Mindesttarife für zu niedrig. David Stickelberger fordert, dass die Minimalvergütungen einen rentablen Betrieb über 25 Jahre sicherstellen sollten.

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