Weniger lukrativ: Biomilch wird bei Bauern immer unbeliebter
Immer weniger Schweizer Bauern wollen Biomilch herstellen. Denn Bio ist aus ökonomischer Sicht weniger interessant. Im Sommer drohen deshalb Engpässe.
Das Wichtigste in Kürze
- Trotz hoher Nachfrage wollen Bauernbetriebe nicht auf Bio umstellen.
- Grund dafür sind unter anderem bessere Preise für konventionelle Milch.
- Der Rückgang hat Auswirkungen: Produkte fallen aus dem Sortiment.
Milchproduzenten schlagen Alarm: Immer weniger Bauernbetriebe wollen trotz steigender Nachfrage auf die Produktion von Biomilch umstellen. Das berichtet die «SonntagsZeitung».
Als Grund dafür werden unter anderem verschärfte Richtlinien von Bio Suisse und bessere Preise für konventionelle Milch genannt. Mit anderen Worten: Das Geschäft mit Biomilch ist weniger lukrativ.
Das bestätigt auch André Bernet von der Genossenschaft der Zentralschweizer Milchproduzenten (ZMP). «Aus rein ökonomischen Gründen auf Bio umzustellen, ist heute weniger interessant», sagt er in der «SonntagsZeitung».
Biomozzarella fällt aus Sortiment
Und der Rückgang der Biomilchproduktion hatte bereits erste Auswirkungen. So konnte der Milchverarbeiter Emmi letzten Sommer einen Biomozzarella nicht mehr herstellen. Auch für diesen Sommer werden Engpässe erwartet. Darunter könnten weitere Produkte leiden, heisst es.
Die Branche will nun Gegensteuer geben. So wurde in der Zentralschweiz gemeinsam mit dem Kanton Luzern die «Biomilch-Offensive 2027+» gestartet. Dies mit dem Ziel, Milchbauern zu ermutigen, wieder vermehrt auf Bio umzustellen. Helfen sollen unter anderem Coaching-Programme und eine bessere Vergütung der Biomilch.
Denn die Jahre der Umstellung seien zwar schwierig, so André Bernet. Doch Biomilch sei aufgrund der nachhaltigen Profitabilität durchaus attraktiv. Im Laden dürfte Biomilch zudem bald teurer werden.