Wetter: 30 Grad am Freitag – Regen am Wochenende
Das Wichtigste in Kürze
- Ein amerikanischer Wetterdienst hat für Europa einen extremen Hitzesommer prognostiziert.
- Der Schweizer Wetterdienst Meteotest zweifelt an dessen Aussagekraft.
- Meteotest meint dazu, Langzeitprognosen seien immer mit Vorsicht zu geniessen.
Heisser und noch trockener – in Sachen Hitze soll der Sommer 2019 in Europa erschreckend rekordverdächtig werden. Das jedenfalls sagte die Langzeitprognose des amerikanischen Wetterdienstes «AccuWeather» voraus. An dieser darf jedoch spätestens beim heutigen Blick aus dem Fenster gezweifelt werden.
«Langzeitprognosen sind immer mit Vorsicht zu geniessen», sagt Sarina Scheidegger von Meteotest zu den Berichten aus Amerika. Für Prognosen gelte folgende Faustregel: «Prognosen für ein bis zwei Tage können als zuverlässig eingestuft werden. Voraussagen für drei bis fünf Tage sind schon schwieriger. Und Prognosen ab fünf Tagen sind meist nicht mehr sehr zuverlässig.»
Gerade in der Westwindklimazone, in der wir hier in Mitteleuropa leben, sei das Wetter oft wechselhaft, erklärt Scheidegger weiter. Heisst: Hoch- und Tiefdruckgebiete wechseln sich ab. Dadurch werde eine Langzeitprognose umso schwieriger.
Besserung ist in Sicht
Bisher präsentierte sich der Sommer 2019 eher von seiner regnerischen Seite. Für Sonnenanbeter und Badenixen hat Sarina Scheidegger aber gute Nachrichten: «Morgen Mittwoch ist es noch wechselnd bewölkt und gelegentliche Regengüsse sind möglich. Der Donnerstag wird nach morgendlichen Restwolken dann ziemlich sonnig und trocken.»
Am Freitag soll es trotz ein paar hohen Wolkenfeldern sonnig und sehr warm sein. Konkret werden laut Sarina Scheidegger bis zu 30 Grad erwartet. Das Wochenende wird dann wieder wechselhaft.
Extremes Wetter als Zeichen von Klimawandel
Auch wenn er so manchem den Grillplausch vermiest - «Der Regen ist nötig und tut der Natur gut», sagt Scheidegger. «Problematisch ist, dass er nun auf einmal und in so grossen Mengen fällt. So können die Böden das Wasser nicht schnell genug aufnehmen.»
Als Argument gegen den Klimawandel will Scheidegger den bisher nassen Sommer nicht gelten lassen. «Das ist immer so, sobald es etwas anderes als heiss und trocken ist, wird gegen den Klimawandel argumentiert. Das Wetter der extremen Unterschiede ist aber eben auch ein Zeichen des Klimawandels.»