WHO stellt Strategie zur Bekämpfung von Gebärmutterhalskrebs vor
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am Dienstag ihre Strategie zur Bekämpfung von Gebärmutterhalskrebs vorgestellt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die WHO setzt sich mit einer neuen Kampagne gegen Gebärmutterhalskrebs ein.
- Dabei sollen Impfungen breit durchgeführt werden.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am Dienstag ihre Strategie zur Bekämpfung von Gebärmutterhalskrebs vorgestellt. Durch den breiten Einsatz von Impfstoffen, neuen Tests und Behandlungen könnten bis 2050 fünf Millionen Leben gerettet werden. Dies erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus zum Start der Initiative.
«Die Eliminierung jeglichen Krebses wäre einst ein unmöglicher Traum gewesen. Aber wir haben jetzt die kosteneffektiven, evidenzbasierten Instrumente, um diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen.»
194 Länder sind mit dabei
Jedes Jahr werden weltweit mehr als eine halbe Million neuer Fälle von Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert. Hunderttausende Frauen sterben an der Krankheit, die mit einer Impfung in vielen Fällen verhindert werden kann. Die WHO warnt jedoch vor steigenden Zahlen von Erkrankten, wenn nichts unternommen wird.
Sie prognostiziert, dass die Zahl der weltweiten Fälle von 570'000 im Jahr 2018 auf 700'000 im Jahr 2030 steigen könnte. Die Zahl der Todesfälle könnte im gleichen Zeitraum von 311'000 auf 400'000 ansteigen.
Auf der WHO-Jahrestagung in der vergangenen Woche stimmten alle 194 Mitgliedsländer einem Plan zur Bekämpfung des Krebses zu. «Dies ist ein riesiger Meilenstein», sagte die stellvertretende Generaldirektorin der WHO, Prinzessin Nothemba Simelela.
Impfungen vor 15. Lebensjahr durchführen
«Zum ersten Mal hat sich die Welt darauf geeinigt, den einzigen Krebs zu eliminieren, den wir verhindern können. Und den einzigen Krebs, der heilbar ist, wenn er früh erkannt wird», sagte sie weiter.
Gebärmutterhalskrebs wird durch das humane Papillomvirus (HPV) verursacht, das vor allem sexuell übertragbar ist. In den vergangenen Jahren wurden bei der Behandlung durch Impfstoffe grosse Fortschritte erzielt.
Mit der Strategie werden Länder aufgefordert, bis 2030 mindestens 90 Prozent der unter 15-jährigen Mädchen zu impfen. Vorgesehen ist auch, dass bis zum 35. Lebensjahr mindestens 70 Prozent der Frauen auf Gebärmutterhalskrebs getestet werden.