Wird das Wetter immer unberechenbarer?
Das Schweizer Wetter ist aktuell von abrupten Wechseln geprägt – mal Sonne, mal Schnee, mal heiss, mal kalt. Experten ordnen ein, was es damit auf sich hat.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz hat man diesen April wettertechnisch alles erlebt.
- Solche Veränderungen sind jedoch im Frühling nicht ungewöhnlich.
- Was bedeuten die Wetterwechsel für die Jahreszeiten?
Der April macht mit seinem Wetter bekanntlich, was er will. In diesem Jahr sind die Schwankungen aber besonders auffällig. Zunächst gab es Wochenenden mit nahezu 30 Grad – dann fiel plötzlich Schnee bis ins Flachland.
Angesichts dieser Extreme kann man sich die Frage stellen: Wird das Wetter immer unberechenbarer?
Klimaforscher Reto Knutti von der ETH Zürich bestätigt gegenüber Nau.ch zunächst: «Der April war tatsächlich sehr variabel, von sehr warm bis kalt.» Allerdings werde das Wetter grundsätzlich nicht unberechenbarer, sagt der Experte.
Bei MeteoSchweiz sieht man es ähnlich. Auf Anfrage von Nau.ch heisst es: «Die Variabilität des mitteleuropäischen Wetters und damit auch des Wetters in der Schweiz ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Klimas.» Heisst: Kühle Tage im Sommer, wärmere Tage im Winter oder eben Schnee im April würden halt einfach dazugehören.
Wetter: Extreme nehmen zu – Jahreszeiten bleiben
Sowohl Knutti als auch MeteoSchweiz betonen jedoch, dass der Klimawandel gewisse Veränderungen bringt. Der ETH-Experte sagt: «Im Wesentlichen wird es einfach wärmer, im Sommer trockener. Und gewisse extreme Wetterereignisse (aber nicht alle) wie zum Beispiel heftige Niederschläge nehmen zu.»
Und auch der nationale Wetterdienst hält fest: «Die Klimaerwärmung führt nun aber zu einer Zunahme der Wetterextreme.» Das seien beispielsweise «ausgeprägte Hitzewellen, längere Trockenperioden oder intensivere Starkniederschläge».
Wer jetzt befürchtet, dass die klassischen Jahreszeiten bald verschwinden könnten, der sei beruhigt. Laut Knutti und MeteoSchweiz wird es diese vier Perioden weiter geben.
MeteoSchweiz sagt: «Alle Jahreszeiten werden grundsätzlich wärmer. Das führt dann in der Konsequenz zu zum Beispiel schneeärmeren Wintermonaten und heisseren Sommermonaten.»