Wird Klimastreik mit Gewerkschaften zum Generalstreik?
Der Klimastreik wird immer politischer – und linker. Im Mai will die Klimajugend einen Monster-Streik organisieren. Und bettelt bei den Gewerkschaften um Hilfe.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Klimastreik-Organisatoren wollen mit den Gewerkschaften zusammenspannen.
- Geplant ist ein nationaler Aktionstag im Mai. Auch das Wort «Generalstreik» fällt bereits.
- Vorbild ist der Frauenstreik. Noch zieren sich die Gewerkschaften allerdings.
Politik findet in der Schweiz wieder auf der Strasse statt. Letztes Wochenende marschierten in Bern zehntausende Menschen fürs Klima auf. Und im Juni gingen hunderttausende für die Gleichstellung auf die Strasse.
Die Fäden gezogen beim Frauenstreik haben die Gewerkschaften. Das haben auch die Klima-Streikenden realisiert.
Und wollen nun von der Erfahrung der linken Organisationen profitieren. Das Ziel: Am 15. Mai soll die ganze Schweiz stillstehen.
In einem internen Vorbereitungspapier der Klimajugend steht: «Es ist von höchster Wichtigkeit, die Gewerkschaften an Bord zu haben.» Das berichtet die Zeitung «Blick», die Einsicht in die Dokumente hatte.
Gewerkschaft zeigt sich offen für «Aktionstag»
Damit wird der Klimastreik deutlich politischer. Zwar werden vor den Wahlen bewusst grüne und linke Politiker empfohlen. Doch zumindest gegen aussen wahrten die Organisatoren des Klimastreiks bisher Distanz zu den linken Organisationen. Dennoch suchen linke Politiker die Nähe zur Bewegung der Stunde.
Ein Willkommensgruss an alle Teilnehmenden der https://t.co/xmLbADFpBc und Aufruf zur #klimawahl2019🌍 pic.twitter.com/7s6gVdmAEF
— Balthasar Glättli🌻 🕊 (@bglaettli) September 28, 2019
Nun wird aus dem Flirt offenbar ernst. Noch wissen die Gewerkschaften allerdings nicht, wie sie mit der Bitte der Klima-Jugend umgehen sollen. Doch der Gewerkschaftsbund bestätigt, dass bereits Gespräche laufen. Und dass man einem «Aktionstag» offen gegenüber stehe.
Wird der Klimastreik zum Generalstreik?
Bei den Klimastreik-Organisatoren ist der Wortlaut bereits deutlich aggressiver. «Der Strike for Future dient als Zwischenschritt in Richtung Generalstreik», zitiert die Zeitung aus dem Papier.
Bereits am heutigen Samstag finden auf Seiten der Klima-Aktivisten offenbar Planungssitzungen statt. Das Ziel: Am 15. Oktober, drei Tage vor den nationalen Wahlen, soll zum Mega-Streik aufgerufen werden.