Wirtschaftskammer Baselland hat acht Volksinitiativen im Köcher
Die Wirtschaftskammer Baselland plant acht neue Volksinitiativen, die das Bildungs- und Steuersystem revolutionieren könnten.
Der Zentralvorstand der Wirtschaftskammer Baselland hat ein Paket mit acht neuen Volksinitiativen im Köcher. Diese fordern unter anderem steuerliche Anreize für hohe Arbeitspensen sowie Mitsprache der Wirtschaft bei den Lerninhalten von Universität und Schule. Die Volksbegehren wurden im Amtsblatt vom Montag nach einer Vorprüfung durch die Landeskanzlei publiziert.
Die eine formulierte Gesetzesinitiative verlangt die Erhöhung des steuerlichen Doppelverdienerabzugs. Eine andere fordert die volle steuerliche Anrechnung von selbst getragenen Kosten für die Drittbetreuung von jedem Kind unter 14 Jahren.
Mit einer weiteren Initiative will das Komitee, dass Vertreter des Kantons darauf hinwirken sollen, dass sich ein Studium an der Universität Basel «an den Bedürfnissen der Wirtschaft» orientiert.
Mitsprache bei Uni-Lerninhalten
Ihnen soll eine Kommission beratend zur Seite gestellt werden, wie es im Initiativtext heisst. Diese wird durch die Regierung gewählt und setzt sich aus Vertretern der Wirtschaft zusammen, wobei die Wirtschaftskammer Baselland, also die Initianten selbst, ein Vorschlagsrecht erhalten soll.
Des Weiteren will das Komitee eine Stärkung eines «praxisnahen» Schulunterrichts. Bei den Lerninhalten soll die Wirtschaft einbezogen werden. Verlangt wird auch die Schaffung eines Berufsbildungsfonds zugunsten der dualen Ausbildung.
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, müsse Vollzeitarbeit mit steuerlichen und finanziellen Anreizen gefördert werden, heisst es in einem weiteren Initiativtext.
Steuerliche Anreize für Vollzeitarbeit
Auch soll sich der Kanton auf Bundesebene für den Abbau von Zulassungsbeschränkungen für Drittstaatenangehörige einsetzen. Zudem soll die Erwerbstätigkeit für Rentnerinnen und Rentner finanziell attraktiver werden.
Das Initiativkomitee setzt sich gemäss Amtsblatt aus den Mitgliedern des Zentralvorstandes der Wirtschaftskammer zusammen – unter anderem Direktor Christoph Buser und FDP-Landrat Rolf Blatter.