Wolf

Wolf: Eltern im Toggenburg «sorgen sich um ihre Kinder»

Dominik Neuhaus
Dominik Neuhaus

Toggenburg,

Bei den Bergbauern im Toggenburg geht nach mehreren Wolfsrissen die Angst herum. Sie machen sich Sorgen, dass es der Wolf auch auf Kinder absehen könnte.

Wolf
Ein Wolf im Wildpark Bruderhaus in Winterthur ZH. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wölfe rissen im Toggenburg seit Mai 2024 sieben Geissen und einen Rothirsch.
  • In Berggebieten fürchten Eltern um die Sicherheit ihrer Kinder.
  • Der Alpwirtschaftliche Verein fordert die Verbannung des Raubtiers aus der Region.

Der Wolf breitet sich in der Schweiz aus. Vor allem in den Bergkantonen führt dies zunehmend zu einem Konflikt zwischen dem Raubtier und dem Menschen. Immer mehr Bergbauern sorgen sich um ihre Schafe, Geissen, Rinder – oder um ihre Kinder.

Wie das «Tagblatt» berichtet, rissen Wölfe im Toggenburg seit letztem Mai sieben Geissen und einen Rothirsch. Die Wolfsrisse bereiten dem Alpwirtschaftlichen Verein Toggenburg grosse Sorgen. Er befürchtet, dass der Wolf bald auch mit dem Menschen in Kontakt geraten könnte, wenn der Bestand weiter steigt.

Bereitet dir die Ausbreitung des Wolfs in der Schweiz sorgen?

In einer Mitteilung des Vereins heisst es: «Eltern sorgen sich auf dem Weg vom abgelegenen Hof zum Schulbus schon jetzt um ihre Kinder.»

Der Verein liess das Schreiben auch dem Amt für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons Sankt Gallen zukommen. Darin zu lesen ist auch eine klare Ansage an das Raubtier: «Der Wolf muss spüren, dass er hier nicht willkommen ist – im Toggenburg darf sich kein Rudel anschliessen.»

Die Forderung des Vereins ist unmissverständlich: Wölfe, die auffälliges Verhalten zeigen, sollen direkt zum Abschuss freigegeben werden. Auffälliges Verhalten kann etwa sein, wenn sich ein Tier in die Nähe eines Hofes begibt.

Angepasste Jagdverordnung erlaubt präventive Wolfsabschüsse

Wölfe präventiv, also bevor sie einen Schaden verursacht haben, abzuschiessen, ist in der Schweiz seit Anfang November 2023 zulässig. Seit dann ist die angepasste Jagdverordnung in Kraft.

Geschossen werden, darf jeweils zwischen dem 1. September und dem 31. Januar. Sofern das Bundesamt für Umwelt (Bafu) ein entsprechendes Abschussgesuch bewilligt hat.

Die angepasste Jagdverordnung stösst bei Tier- und Naturschutzorganisationen auf Kritik. Im Dezember 2023 veröffentlichten der WWF Schweiz, Pro Natura, Birdlife Schweiz und die Gruppe Wolf Schweiz eine gemeinsame Medienmitteilung. Darin hiess es: «Bund und Kantone missachten jede Verhältnismässigkeit und die wichtige Rolle des Wolfs im Lebensraum Wald.»

Wolf attackiert in Europa selten Menschen

Übrigens: In Mittel- und Westeuropa gab es zwischen 2002 und 2020 praktisch keine Angriffe auf Menschen. Das zeigen Daten eines norwegischen Forschungsinstituts.

Allerdings gab es in Europa früher Tausende Wolfs-Tote – bei deutlich kleinerer Bevölkerungsdichte. In einer Studie zeigte Historiker Jean-Marc Moriceau, dass zwischen 1400 und 1900 allein in Frankreich rund 9000 Menschen getötet wurden.

Damit der Wolf für Menschen wieder gefährlich wird, müsste sich einiges verändern, sagte Historiker Jay Smith im Sommer zu Nau.ch. «Die Einwohner von Frankreich und der Schweiz sollten wegen der von Wölfen ausgehenden Gefahren nicht zu viel Schlaf verlieren.»

Kommentare

User #2568 (nicht angemeldet)

Raten in den städten dürfen im fall auch nicht getötet werden sind auch liebe tierchen tun keinem was zu leide müsst halt müll nicht rumstehen lassen

User #2041 (nicht angemeldet)

....solange der Rösti so die Zähne zeigen darf......

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