Zeckenfälle nehmen durch Klimawandel immer weiter zu
Durch den Klimawandel können sich die Zecken stärker verbreiten. Das wirkt sich auch auf die Zahl der Zeckenbisse in der Schweiz aus.
Das Wichtigste in Kürze
- In den letzten Jahren hat die Zahl der Zeckenbisse in der Schweiz stark zugenommen.
- Durch den Klimawandel können sich die Spinnentiere besser verbreiten.
- Immer wichtiger werden deshalb auch die Schutzmassnahmen.
Der Klimawandel spielt einer winzig kleinen, für den Menschen aber lästigen Tierart besonders in die Karten – den Zecken. Die gestiegenen Temperaturen ermöglichen den Spinnentieren im Jahr einen grösseren Aktivitätszeitraum. Zudem werden die klimatischen Bedingungen auch in höheren Lagen für sie immer besser.
Zahlen der Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherungen SSUV zeigen, dass dadurch auch die Zeckenbisse zunehmen.
Der jährliche Durchschnitt in der Schweiz liegt aktuell bei etwa 15'000 Fällen. Vor fünf Jahren lag er noch bei ungefähr 11'000 – das entspricht einer Zunahme von 35 Prozent. Der Höchstwert von 17'980 Fällen stammt aus dem Jahr 2020.
Zecken können Krankheiten übertragen, wie das FSME-Virus, das zu einer Hirnhautentzündung führen kann. Ende 2022 sind Forschende der Universität Zürich in hiesigen Zecken zudem erstmals auf das Alongshan-Virus (ALSV) gestossen. Dieses war 2017 in China entdeckt worden.
Über den Erreger ist noch wenig bekannt: Ein Verfahren zum Nachweis gibt es noch genauso wenig wie eine Impfung. «Angesichts der stärkeren Verbreitung der Zecken und des wenig erforschten ALS-Virus werden die Schutzmassnahmen noch wichtiger», zitiert die Suva ihren Zecken-Experten Felix Ineichen in einer Medienmitteilung.
So können Sie sich vor Zecken schützen
Dazu gehören beispielsweise das Tragen von geschlossener Kleidung oder das Auftragen von Zeckenschutzmitteln. Zudem sollte der Körper nach Aufenthalten in Gärten oder in Wäldern nach den kleinen Tierchen abgesucht werden. Hat es doch eine Zecke auf die Haut geschafft, sollte sie umgehend mit einer Pinzette entfernt werden.
Gegen das FSME-Virus wird zudem eine Impfung empfohlen. Bisher gibt es für die Hirnhautentzündung nämlich noch keine spezifische Behandlung.