Matterhorn

Zermatt ehrt Erstbesteigerin des Matterhorns mit Skulptur

Keystone-SDA
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Obwalden,

Zermatt hat das 150-jährige Jubiläum der Besteigung des Matterhorns durch die Britin Lucy Walker gefeiert.

Romy Biner-Hauser, Gemeindepräsidentin, Rita Christen, Präsidentin des Schweizer Bergführerverbands SBV und Françoise Jaquet, Präsidentin des SAC,  enthüllen im Beisein von Bundesrätin Viola Amherd die Skulptur zu Ehren von Lucy Walker. (von links)
Romy Biner-Hauser, Gemeindepräsidentin, Rita Christen, Präsidentin des Schweizer Bergführerverbands SBV und Françoise Jaquet, Präsidentin des SAC, enthüllen im Beisein von Bundesrätin Viola Amherd die Skulptur zu Ehren von Lucy Walker. (von links) - sda - Keystone/DOMINIC STEINMANN

Um diese Leistung zu würdigen, enthüllte der Tourismusort am Donnerstag in Anwesenheit von Bundesrätin Viola Amherd eine Skulptur der britischen Bergsteigerin.

Diese Erstbesteigung durch eine Frau, sechs Jahre nach Edward Whymper, gilt als Meilenstein in der Alpinismusgeschichte. Dies nicht zuletzt, weil Frauen, die damals Berge besteigen, Sport treiben oder in der Politik mitreden wollten, mit vielen Vorurteilen zu kämpfen hatten, wie Bundesrätin Viola Amherd in ihrer Festrede im Walliser Touristenort sagte.

Sie freue sich, dass Zermatt die Matterhorn-Erstbesteigung durch eine Frau gebührend feiere. Lucy Walker und ihre Kolleginnen hätten damals Grossartiges geleistet und verdienten «unseren Respekt».

«Sie haben sich nicht von gesellschaftlichen Konventionen abhalten lassen. Sie gingen mutig ihren Weg ganz nach einem Zitat von Ella Fitzgerald: 'Lass dich nicht davon abbringen, was du unbedingt tun willst. Wenn Liebe und Inspiration vorhanden sind, kann nichts schiefgehen'», sagte die Sportministerin gemäss Redetext.

Sie finde es grossartig, dass das Matterhorn Museum die Erstbesteigung durch Lucy Walker und das 50-jährige Jubiläum des Frauenstimm- und Wahlrechts in der Schweiz aufnehme und sich mit der Rolle der Frauen in der Zermatter Geschichte und Gegenwart befasse.

Die Skulptur der Bergsteigerin steht auf dem Museumsplatz. Erschaffen wurde sie vom Basler Künstler Stefan Mesmer-Edelmann.

Am 22. Juli 1871 bezwang die damals 35-jährige Engländerin als erste Frau den 4478 Meter hohen Gipfel - in einem langen Flanellrock, wie es sich für eine Dame in der viktorianischen Zeit gehörte. Die Legende besagt, dass sie unter ihrem Rock eine Hose trug und diese beim Klettern auszog.

Walker war nicht die Einzige, die davon träumte, als erste Frau auf dem «Horu» zu stehen, wie die Einheimischen das Matterhorn nennen. Doch die Amerikanerin Meta Brevoort hatte gegenüber der Britin knapp das Nachsehen.

Walkers Karriere als Bergsteigerin nahm ihren Lauf, als sie als Zwanzigjährige dem Rat ihres Arztes folgte und zu Wandern begann, um ihren schmerzhaften Rheumatismus zu lindern. Nach jahrelangen Qualen riet ein Arzt: «Miss Walker has to walk!»

Zusammen mit ihrem Vater Frank und ihrem Bruder Horace, beide Mitglieder im britischen Alpine Club, machte sie regelmässige Bergtouren in den Alpen.

Gemeinsam mit Vater und Bruder sowie den Berner Bergführern Melchior und Jakob Anderegg gelang ihr 1864 die Erstbesteigung des Balmhorns. Im Jahr 1866 bestieg sie als erste Frau das Wetterhorn 1868 den Liskamm und 1869 den Piz Bernina.

Lucy Walker gründete und leitete 1907 den Ladies' Alpine Club als Reaktion auf das Verbot der Mitgliedschaft von Frauen im British Alpine Club. Sie starb 1916 im Alter von 80 Jahren in Liverpool.

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