Zoll entdeckt mehr Fälschungen an der Grenze
2020 waren 4433 sichergestellte Markenfälschungen im Handelsverkehr, im Vorjahr nur 2906. Der Schweizer Zoll hatte alle Hände voll zu tun.
Das Wichtigste in Kürze
- Die EVZ hat 2020 eineinhalb Mal mehr Markenfälschungen sichergestellt als das Jahr zuvor.
- Gründe dafür sind der boomende Online-Handel und eine verstärkte Kontrolle.
Die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) hat 2020 eineinhalb Mal mehr Markenfälschungen sichergestellt als das Jahr zuvor. Gründe dafür sind der boomende Online-Handel und eine verstärkte Kontrolle.
2020 waren es 4433 sichergestellte Markenfälschungen im Handelsverkehr, im Vorjahr 2906, wie das EZV am Donnerstag mitteilte. Das entspricht einem Plus von über 50 Prozent.
Schmuggel und Kriminalität wie im Vorjahr
Grund für diese Zunahme sei neben der Covid-19-bedingten gesteigerten Attraktivität des Online-Handels auch die verstärkte Kontrolltätigkeit im Postverkehr. Aufgegriffen hat die Zollverwaltung vor allem Uhren, Schmuck, Brillen, Taschen und Portemonnaies.
Zugenommen haben auch die Zollanmeldungen. 2020 betrugen diese 50 Millionen Franken, 2019 rund 40 Millionen. Auch hier ist der Online-Handel verantwortlich für den Anstieg. Zudem habe es kleinere, aber dafür häufigere Bestellungen von Unternehmen gegeben, so der Schweizer Zoll.
Zoll konfisziert weniger Medikamente
Abgenommen hat die Anzahl gefälschter Dokumente. 2020 gab es mit 142 gefälschten Reisepässen halb so viele wie noch 2019. Die EZV führt dies auf die ausserordentlichen Einreisebeschränkungen zurück.
Ebenfalls rückläufig war mit 7486 konfiszierten Sendungen die Zahl der aufgegriffenen Medikamente und Dopingmittel (2019: 9012). Grundsätzlich blieben die Aufgriffe im Bereich Schmuggel und Kriminalität auf ungefähr ähnlichem Niveau wie im Vorjahr.