Zoo Zürich im Jahr 2050: Elf grosse Lebensräume statt Käfige
In 30 Jahren soll der Zoo Zürich komplett anders aussehen. Anstelle von Tieren in Käfigen wollen die Verantwortlichen elf grosse Lebensräume präsentieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Zoo Zürich hat seinen Plan für die nächsten 30 Jahre vorgestellt.
- Bis 2050 soll der Zoo demnach aus elf grossen Lebensräumen bestehen.
- Den Besuchern will man ganz neue Perspektiven auf die Tierwelt bieten.
Eine Voliere für die Grosspapageien und eine Regenwaldlichtung für die Gorillas: Bis 2050 soll der Zoo Zürich aus elf grossräumigen Lebensräumen bestehen. Die Besuchenden sollen dabei nicht nur Zaungast bleiben. Die Verantwortlichen haben am Mittwoch den Entwicklungsplan für die nächsten 30 Jahre vorgestellt.
Der Zoo will weiterführen, was er mit dem Masoala Regenwald und der Lewa Savanne bereits begonnen hat. Das sagte Zoodirektor Severin Dressen am Mittwoch vor den Medien. Dazu gehört auch, dass die Besucherinnen und Besucher mitten in die Gehege gehen.
Pantanal Voliere und Kongo noch vor 2030
Die elf Lebensräume sollen neue Standards in der Tierhaltung setzen. Bei den geplanten Anlagen will der Zoo zudem einen Schwerpunkt auf die Dreidimensionalität legen. «Wir wollen runter ins Wasser, und vor allem wollen wir in die Luft», sagte Dressen.
Den Zoogästen böten sich so neue Perspektiven, den Tieren vielseitige Lebensbedingungen. Vögel sollen in Schwärmen herumziehen, Affen bis hinauf in die Baumwipfel klettern und Gorillas in Gruppen herumziehen können.
Im Entwicklungsplan 2050 sind entsprechend die Pantanal Voliere und der Bereich Kongo auf die Jahre 2025 und 2029 eingeplant. Als weitere Bauprojekte – nach 2030 – sind unter anderem die Bereiche Sumatra Regenwald, Meeresküste und ein Katzenwald vorgesehen.
«Eine Welt für Tier und Mensch»
Zudem sollen ein Event-Zentrum und die Zooseilbahn realisiert werden. «Die Verkehrserschliessung ist eine zentrale Herausforderung», sagte Dressen weiter.
Die neuen Projekte hat der Zoo in einem Video simuliert. Dort sind weitläufige Lebensraumanlagen zu sehen, durch die die Tiere streifen können. Die heutigen Platzverhältnisse reichen laut Zoo dafür aus.
Die Vision, von der sich der Zoo Zürich leiten lässt, heisst «eine Welt für Tier und Mensch». Dressen verweist auf Biodiversitätsverlust, Umweltzerstörung und globalen Wandel: «Wir stehen vor grossen gesellschaftlichen Herausforderungen.»
Der Zoo Zürich fokussiert seine Tätigkeiten deshalb auf vier Aufgabenschwerpunkte: Bildung, Naturschutz, Forschung und Artenschutz. Welche Tiere gehalten werden, soll darum auch vermehrt dadurch entschieden werden, welchen Bedrohungsstatus sie aufweisen.