Zug-Barriere in Liebefeld 20 Minuten zu – Berner laufen einfach los
Bernerinnen und Berner im Liebefeld-Quartier mussten sich am Donnerstagmorgen gedulden: Die Bahnschranke blieb 20 Minuten lang zu. Einigen wurde es zu bunt.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Donnerstag blieb im Berner Quartier Liebefeld die Bahnschranke 20 Minuten lang zu.
- Vor der Barriere bildete sich ein Stau, einige überquerten die Gleise trotzdem.
- Doch wer zu wenig Geduld aufbrachte, riskiert eine Busse.
In Bern geht es bekanntlich gemütlich zu und her. Doch am gestrigen Donnerstagmorgen war im Quartier Liebefeld noch mehr Geduld gefragt: Inmitten des Pendlerverkehrs um acht Uhr blieb die Schranke am Bahnübergang an der Waldeggstrasse ganze 20 Minuten lang unten.
Vor den Schranken bildete sich schnell ein Stau. Zu den Wartenden zählte auch Leserreporter Stefan L. «Niemand wusste, was los ist – Züge waren weit und breit keine in Sicht», sagt er gegenüber Nau.ch.
Und weiter: «Einigen Fussgängern und Velofahrern wurde es zu bunt, sie überquerten den Bahnsteig trotz geschlossener Schranke. Auch einige Autofahrer verloren die Geduld. Sie kehrten um oder suchten sich einen anderen Weg.»
Er selbst habe dies unterlassen. «Erst nach etwa 20 Minuten ging die Barriere hoch. Schliesslich bin ich eine Viertelstunde zu spät zur Arbeit gekommen.»
Jene, die keine Geduld aufbrachten, riskieren eine Busse, wie die Kantonspolizei Bern auf Anfrage erklärt. «Wenn die Einsatzkräfte selbst gesehen haben, dass die Gleise überquert wurden, wird dies direkt mit einer Ordnungsbusse von 20 Franken bestraft», so Mediensprecherin Magdalena Rast.
Wenn die Personen bekannt seien und die Kantonspolizei Bern nachträglich Kenntnis vom Sachverhalt erhalte, werde eine Anzeige ausgestellt.
Lange Wartezeit durch Fahrzeugstörung
Doch wie kam es überhaupt zur langen Blockade? «Der Zug um 7.38 Uhr konnte ab Bern Europaplatz in Richtung Schwarzenburg wegen einer Fahrzeugstörung nicht mehr weiterfahren», erklärt BLS-Sprecher Stefan Locher auf Anfrage. «In solchen Fällen müssen wir manuell eingreifen, was aus Sicherheitsgründen ein paar Minuten dauert.»
Der blockierte Streckenabschnitt hätte zudem zur Verspätung des Folgezugs Bern-Schwarzenburg sowie des Gegenzugs gesorgt. Deshalb blieb die Barriere länger geschlossen als üblich.