Tessiner ermitteln gegen mindestens 6 Zürcher Gymischüler
Zürcher Kantonsschüler verprügelten auf ihrer Maturareise im Tessin einen Asylbewerber. Offenbar haben sie sich nachts weggeschlichen.
Das Wichtigste in Kürze
- Zürcher Gymi-Schüler haben auf der Maturareise in Locarno einen Asylbewerber verprügelt.
- Dieser wurde dabei erheblich verletzt und befindet sich im Spital.
- Die Schüler der Kantonsschule Hottingen hatten sich nachts herausgeschlichen.
Eine Maturareise wird zum Kriminalfall. Gymi-Schüler der Stadtzürcher Kantonsschule Hottingen verprügeln auf ihrer Maturareise in Locarno TI einen Asylbewerber. Dieser erleidet nach Informationen der Tessiner Tageszeitung «La Regione» zwei gebrochene Zähne und ein blaues Auge und befindet sich im Spital. Die Polizei hat die Schüler verhört und untersucht den Fall.
Wie die Kantonspolizei Tessin heute Dienstag mitteilt, seien mehrere junge Menschen an der Prügelei beteiligt gewesen. Mindestens sechs seien registriert, darunter auch Minderjährige. «Im Anschluss daran wurde ein somalischer Asylbewerber aus der Gegend von Locarno ins Krankenhaus eingeliefert», schreibt Mediensprecher Marco Frei auf Anfrage von Nau.ch.
Alle beteiligten Schüler wurden der Staatsanwaltschaft und Jugendstaatsanwaltschaft gemeldet. Der Asylbewerber erlitt einen Bruch des Wangenknochens und zweier Zähne, so Frei.
Einer der Maturanden versuchte den Verletzten in Sicherheit zu bringen
Offenbar befanden sich vier Klassen der Kantonsschule auf ihrer Maturareise im Tessin, die Prügelei soll sich am letzten Abend ereignet haben. Die Prügel-Schüler sollen sich nach der Präsenzkontrolle um Mitternacht wieder aus der Unterkunft rausgeschlichen haben, berichtete der «Tagesanzeiger».
In erster Linie um in der Stadt Musik zu hören und die vorangegangene Party weiterlaufen zu lassen. Sie begaben sich an den Jugend-Treffpunkt Piazza Castello. Um vier Uhr morgens ist die Situation eskaliert, berichtet die Zeitung. Einige der Schüler sollen demnach auf einen 23-jährigen Asylbewerber eingeprügelt haben, bis dieser nicht mehr imstande war, sich zu wehren.
Die Schüler hörten mit der Prügelei erst auf, als einer der Maturanden dazwischen ging und versuchte, den Verletzten in Sicherheit zu bringen. Die Kantonspolizei teilte jedoch mit, dass die Prügelei erst durch eine Polizeipatrouille gestoppt wurde.