Zürcher Langstrasse: Jetzt kommt Schild für eine Million Stutz!
Um das Tagfahrverbot auf einem Teil der Zürcher Langstrasse endlich durchzusetzen, baut die Stadt neue Wechselschilder auf. Kosten: eine Million Franken.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Stadt Zürich will an der Langstrasse neue Wechselschilder aufstellen.
- Diese kosten eine Million Franken und sollen die Verkehrsregelung klarer kommunizieren.
- Bisher halten sich viele Autofahrer nicht an das Tagfahrverbot an einem kurzen Abschnitt.
Das Verkehrs-Kuriosum an der Zürcher Langstrasse wird immer abstruser. Nach Tagfahrverbot, massenhaft Verstössen und städtischen Millioneneinnahmen durch Bussgelder folgt nun eine neue, millionenschwere Signalisation.
Die Stadt will das Problem, dass Autofahrer trotz Fahrverbots den tagsüber gesperrten Abschnitt der Langstrasse befahren, durch klarere Verkehrssignale beheben. Dafür greift sie tief in die Tasche, wie die «NZZ» berichtet: Eine Million Franken soll die Umrüstung kosten.
Geplant sind Wechselsignale, die das Fahrverbot nur dann anzeigen, wenn es besteht: von 5.30 Uhr bis 22 Uhr. In dieser Zeit darf ein 50 Meter langer Teil der Langstrasse nämlich seit rund einem Jahr nicht mehr befahren werden. Nachts hingegen ist der betroffene Abschnitt zwischen der Diener- und Brauerstrasse weiter offen.
Stadt Zürich nimmt über fünf Millionen Franken an Bussen ein
Seit Anfang des Jahres kontrolliert die Stadt die Einhaltung der Regeln über eine Messanlage – und verteilt auch Bussen. Wer sich nicht an das Tagfahrverbot hält, muss 100 Franken zahlen.
Von Januar bis Mai kamen laut der «NZZ» mehr als 5 Millionen Franken Bussgelder zusammen. Seit Juni sind die Strafen aufgrund der Unverhältnismässigkeit gemäss dem SRF-Regionaljournal ausgesetzt.
Es gehe der Stadt nicht darum, Geld zu verdienen, sondern das neue Verkehrsregime durchzusetzen, sagt Katharina Schorer, Sprecherin des Sicherheitsdepartements.
Normalerweise lernen Autofahrer – nicht aber an der Langstrasse
Dass die untypische Verkehrsregelung mit Tagfahrverbot und nächtlicher Öffnung der Strasse nicht sofort greifen würde, war von Beginn an klar. «Normalerweise ist bei einer neuen Verkehrsführung ein gewisser Lerneffekt erkennbar», sagt Schorer.
Doch bei der Langstrasse sei dieser schwächer ausgefallen als erhofft. Zuletzt habe die Zahl der Autofahrer, die die Langstrasse trotz Verbots befahren, sogar wieder zugenommen.
Nun soll die klarere Signalisierung durch Wechselsignale das Problem endgültig in den Griff bekommen. Bis diese jedoch in Betrieb genommen wird, dürfte es noch ein Weilchen dauern.