Zürich: Tausende Bauarbeiter kämpfen für bessere Arbeitsbedingungen

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Zürich,

In Zürich gingen am Samstag tausende Bauarbeiter auf die Strasse. Sie forderten bessere Arbeitsbedingungen – besonders beim Gesundheitsschutz.

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Einer von sechs Bauarbeitern fällt jedes Jahr einem Arbeitsunfall zum Opfer. Tausende Bauarbeiter forderten deshalb am Samstag bessere Arbeitsbedingungen in Zürich. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zürcher Strassen füllen sich am Samstag mit tausenden Bauarbeitern.
  • Sie fordern bessere Arbeitsbedingungen, vor allem mehr Gesundheitsschutz.

Mehrere tausend Bauarbeiter sind in Zürich am Samstagmittag für eine Demonstration auf die Strasse gegangen. Sie forderten bei einem Umzug durch die Innenstadt bessere Arbeitsbedingungen.

Die Teilnehmenden an der Bau-Demo in Zürich verlangten mehr Schutz für ihre Gesundheit und kritisierten ein mögliches «Arbeitszeitdiktat» der Baumeister.

Moniert wurde in Zürich auch ein «Stundenklau bei Reisezeit und Schlechtwetter». Bei dem von den Gewerkschaften Unia und Syna organisierten Umzug hauten Teilnehmer wortwörtlich auf Pauken.

Nach Angaben der Gewerkschaften nahmen über 15'000 Personen an der Demo teil. Neben mehr Gesundheitsschutz forderten sie auch ein Ende des «Stundenklaus bei Reisezeit und Schlechtwetter». Zudem auch einen besseren Kündigungsschutz für ältere Arbeitnehmende und faire und planbare Arbeitszeiten.

Baumeister wollen allein gesetzliche Limiten gelten lassen

Doch die Baumeister seien in den laufenden Verhandlungen zu einem neuen Landesmantelvertrag auf diese Anliegen gar nicht eingetreten. Stattdessen wollten sie den Arbeitszeitkalender ganz abschaffen. Allein die gesetzlichen Limiten sollen gelten.

«Dies würde bedeuten, dass die Bauarbeiter in der Sommerhitze jeden Tag zehn Stunden auf der Baustelle arbeiten könnten». Das sagte Nico Lutz, Sektorleiter der Gewerkschaft Unia an der Abschlusskundgebung auf dem Helvetiaplatz gemäss der Mitteilung.

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Baustellenpersonal verdient durchschnittlich 6204 Franken pro Monat. - Keystone

Ausserdem könnten die Arbeitgeber so frei und kurzfristig diktieren, wann gearbeitet werde, hiess es. Dies hätte «fatale Folgen». Denn wenn kein Arbeiter wisse, wann er am Abend nach Hause komme, litten die Familien und das Sozialleben. Und dadurch verliere die Arbeit auf dem Bau weiter an Attraktivität und der Fachkräftemangel verschärfe sich noch mehr.

Einsatz während Corona nicht honoriert

Ausserdem hätten die Baumeister in den vergangenen zwei Jahren trotz bester Baukonjunktur eine generelle Lohnerhöhung verweigert. Nicht einmal der «ausserordentliche Einsatz der Bauarbeiter während der Covid-Pandemie» sei honoriert worden. Mit der erwarteten Inflation werde diese Forderung noch dringender.

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Tausende Bauarbeiter demonstrierten in Zürich. Vania Alleva (links), Präsidentin der Unia. - Keystone

Der von den Baumeistern vorgeschlagene Deal: «Mehr Lohn für Deregulierung der Arbeitszeit» komme für sie nicht infrage. «Es braucht mehr Lohn, weil das Leben teurer wird», wurde der Syna-Branchenverantwortliche Johann Tscherrig in der Mitteilung zitiert.

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