Zürich und Winterthur gehen auf Werbereise nach Kalifornien
Das Wichtigste in Kürze
- Ab Samstag findet das Festival «Zürich meets San Francisco» statt.
- Auf die Reise begibt sich auch der Winterthurer Stadtpräsident Michael Künzle (CVP).
- Nicht alle sind vom Nutzen der Reise überzeugt.
Vom 20. bis zum 26. Oktober findet in der Bay Area rund um San Francisco das Festival «Zürich meets San Francisco» statt. «Vertreiterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur tauschen sich aus und fördern die Vernetzung der beiden Städte», heisst es in einer gemeinsamen Medienmitteilung der Stadt sowie Kanton Zürich und Zürich Tourismus.
Auf die Tausende Kilometer lange Reise begibt sich auch der Winterthurer Stadtpräsident Michael Künzle (CVP) zusammen mit dem House of Winterthur. Das kommt nicht überall gut an.
Die Werbetour nach San Francisco sei «sehr fraglich», findet Reto Diener (Grüne) gegenüber «Der Landbote». Kosten und Nutzen stünden in keinem Verhältnis, kritisiert er. Winterthur spiele zudem nicht in der richtigen Liga, um in San Francisco auf sich aufmerksam zu machen. «Die Standortförderung würde sich besser auf lokale Aktivitäten konzentrieren und im Inland und nahen Ausland um KMU werben», so Diener weiter.
«Falsch investiertes Geld»
Kritik gibt es auch von der SP: Die Reise sei «falsch investiertes Geld», sagt Gemeinderat Silvio Stierli zur Zeitung. «Ich befürchte, dass Winterthur neben Zürich untergeht.» Angesichts der 960'000 Franken, welche die Stadt jedes Jahr ins House of Winterthur investiere, sei die Bilanz bisher nicht erfreulich.
Künzle selbst hat keine Zweifel am Nutzen der Reise: «Wir sind überzeugt, dass wir Winterthur so international positionieren können», sagt er zu «Der Landbote». Es gehe ihm darum, Werbung für Winterthur zu machen und mit Unternehmen Kontakte zu knüpfen, die sich für Europa interessieren.
Vor drei Jahren rührte Künzle bereits in Japan die Werbetrommel für Winterthur. Erfolg brachte der Trip offenbar nicht: Bislang ist es nicht gelungen, japanische Firmen anzuziehen. «Wir sind mit dem Engagement nicht happy», sagte kürzlich Silvia Gygax-Matter (GLP).