Zürich will mitten in der Innenstadt 30er-Zone einführen
Das Zürcher Stadtzentrum soll freundlicher für Velos und Fussgänger werden. Deshalb plant das Tiefbauamt an der Uraniastrasse eine 30er-Zone.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Urania- und Sihlstrasse im Zürcher Stadtzentrum sollen fussgängerfreundlicher werden.
- Dazu soll an der Uraniastrasse bald Tempo 30 und nicht wie bis anhin Tempo 50 gelten.
- Weiter sollen ein Mehrzweckstreifen und breitere Velostreifen entstehen.
Die Stadt Zürich hat Grosses vor: Sie plant eine radikale Veränderung im Zentrum. Die Urania- und Sihlstrasse – zwei Hauptverkehrsadern mit Tempo 50 – sollen bald ein völlig neues Aussehen erhalten.
Nach Plänen des städtischen Tiefbauamts sollen diese stark befahrenen Strassen entweder weichen oder deutlich verkleinert werden. Das Projekt ist bereits seit 2008 geplant – aber bisher immer wieder gescheitert.
Für Fussgänger und Velos – gegen Autos
Die Uraniastrasse soll künftig nur noch einspurigen Gegenverkehr zulassen. Laut dem «Tages-Anzeiger» bedeutet das: weniger Platz für Autos und mehr Raum für Fussgänger und Velofahrende. Weiter soll die Höchstgeschwindigkeit von 50 auf 30 Stundenkilometer reduziert werden.
So soll etwa ein Mehrzweckstreifen auf einem rund 400 Meter langen Abschnitt der Uraniastrasse entstehen.
Dieser Streifen wird es ermöglichen, die Strasse überall zu Fuss zu überqueren. Zudem werden Velofahrende von je 1,6 Meter breiten Velostreifen auf beiden Seiten der Strasse profitieren.
Ein Teil der Sihlstrasse soll sogar komplett autofrei und in eine Fussgängerzone umgewandelt werden.
Insgesamt wird die Anzahl der Fahrspuren auf zwei reduziert – eine pro Fahrtrichtung. Auch die benachbarte Löwenstrasse soll in eine Begegnungszone mit Tempo 20 umgewandelt werden.
Kritik aus linkem und rechtem Lager
Es wird erwartet, dass das Projekt auf erheblichen Widerstand stösst. Laut Kritikern erschweren Mehrzweckstreifen das Überqueren der Strasse für Menschen mit Einschränkungen sowie für Kinder oder ältere Personen.
Auf der anderen Seite dürften konservative Politiker die Verlangsamung und Verschmälerung der Uraniastrasse kritisieren. Trotzdem plant das Tiefbauamt, das Projekt bis 2030 umzusetzen.