Zürichsee-Gastronom: «Auf meiner Terrasse ists sicherer!»

Rowena Goebel
Rowena Goebel

Zürich,

Die Sonne lockte am Wochenende zahlreiche Zürcher nach draussen – am See war trotz Coronavirus die Hölle los. Ein Star-Gastronom kritisiert die Beizen-Regeln.

Coronavirus
Trotz Coronavirus versammelten sich die Leute am Wochenende dicht an dicht am Zürisee-Ufer. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Hunderte Menschen versammelten sich am Wochenende am Zürisee-Ufer.
  • Bei Gastronom Michel Péclard boomte das Take-Away-Geschäft – happy ist er dennoch nicht.
  • Ihn stört, dass die Leute eng beieinander essen konnten, aber nicht auf seiner Terrasse.

Am Wochenende herrschte in der Schweiz Traumwetter. Die Outdoor-Hotspots waren gut besucht – so auch das Zürichsee-Ufer. Dort sammelten sich an beiden Tagen hunderte Menschen an.

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Die Sonne liess die Zürcher schon im Februar an den Züri-See strömen. - Nau.ch

Doch auch, wenn draussen das Ansteckungsrisiko geringer ist: Die Abstandsregeln zum Schutz vor dem Coronavirus gelten auch hier. Oft wurden diese aber offenbar nicht eingehalten.

Das beobachtete der Zürcher Star-Gastronom Michel Péclard. Erstaunt hat ihn zwar, wie gesittet sich die Menschen in der Schlange vor seinem Takeaway am Zürichsee verhielten.

Michel Péclard Coronavirus
Der Zürcher Star-Gastronom Michel Péclard nervt sich über die Regeln für Beizen, die wegen des Coronavirus gelten. - peclard.net

«Die Leute haben den Abstand von 1,5 Metern schön brav eingehalten, wie sie es gelernt haben.» Anders sah das Ganze allerdings am Ufer aus: «Dort hat man sich Null an die Abstandsregeln gehalten. Das sieht man ja auch auf den Bildern vom Wochenende.»

Trotz Coronavirus – «Leute assen dicht an dicht am Ufer»

Noch immer bleiben die Beizen zu – der Bundesrat plant eine Schliessung bis mindestens Anfang April. Angesichts der Menschenmassen am Seeufer kann Péclard nicht verstehen, warum sein Imbiss draussen nicht öffnen darf.

Verstehen Sie den Frust des Zürisee-Gastronomen?

Er ist entrüstet: «Was bringt das, wenn die Leute bei uns eine Wurst kaufen und sie dann dicht an dicht wie die Hühner auf der Stange am Seeufer essen? Es wäre sicherer, wenn man sagen würde: Vier Personen pro Tisch dürfen bei mir mit 1,5 Metern Abstand auf der Terrasse essen.»

Péclard: «Polizei hatte keine Chance!»

Bei so vielen Leuten sei auch die Polizei machtlos gewesen. «Sie war massiv aufgestellt, ich habe etwa 40 bis 50 Polizisten gesehen. Auch Drogenhunde waren dabei», sagt Michel Péclard. «Ich finde, sie haben einen tollen Job gemacht – aber bei so vielen Jugendlichen hatten sie keine Chance.»

Trotz Resti-Verbot wegen des Coronavirus boomte das Geschäft: «Wir haben rund 1500 Würste verkauft. Hätten wir öffnen dürfen, hätten wir am Wochenende wohl Rekord-Umsätze gemacht», so der Gastronom.

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