Zusammenschluss in der schweizerischen Filmproduktion
Fünf Schweizer Filmproduktionsgesellschaften gründen die Swiss Studios, um Filmprojekte von der Entwicklung bis zur Vermarktung aus einer Hand anzubieten.
Vor dem Hintergrund der sogenannten Lex Netlix schliessen sich fünf schweizerische Filmproduktionsgesellschaften zu den Swiss Studios zusammen. Ziel der neuen Gesellschaft ist es, von der Entwicklung eines Filmprojekts bis zur Vermarktung alles aus einer Hand anzubieten.
Die fünf Gesellschaften Elite Filmproduktion, Praesens-Film Production, Contrast Series, Bavaria Fiction Switzerland und Kinescope Film schliessen sich zusammen und gründen die Swiss Studios, wie die Verantwortlichen am Dienstag mitteilten.
Gemeinsame Aktiengesellschaft
Bei dem Zusammenschluss handelt es sich um mehr als eine projektbezogene Kooperation. Die fünf beteiligten Gesellschaften gründen eine gemeinsame Aktiengesellschaft. Sie schiessen Aktienkapital in die neue Gesellschaft ein, bleiben daneben selbst aber unabhängige Produktionsfirmen, wie Malte Probst gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagt.
Er ist Verwaltungsratspräsident und CEO von Swiss Studios. Demnach ist Swiss Studios ein unabhängiges Schweizer Filmstudio mit Sitz in Zürich; die fünf beteiligten Produktionsfirmen sind Aktionäre und Partner.
Das Unternehmen will künftig alles aus einer Hand anbieten, von der Entwicklung von Filmprojekten, über die Produktion, den Vertrieb und die Vermarktung, bis hin zum Vertrieb von Lizenzen und Dienstleistungen im Bereich von Investitions- und Abrechnungsverpflichtungen. Diese Leistungen will Swiss Studios für Filme, Dokumentationen, Serien und Fernsehproduktionen erbringen.
Zentrum für Schweizer Film- und Fernsehprojekte
Swiss Studios will ein Zentrum für Schweizer Film- und Fernsehprojekte werden. Die Mission sei, «die Schweizer Filmindustrie zu bereichern und international wettbewerbsfähige Produktionen zu schaffen», lässt sich die Geschäftsleitung in der Mitteilung zitieren. So sollen beispielsweise digitale Innovationen für die Produktionsprozesse entwickelt und dann auch eingesetzt werden.
Die fünf Produktionsgesellschaften schliessen sich vor dem Hintergrund der Lex Netflix zusammen, die ausländische Streaming-Anbieter dazu verpflichtet , in die Schweizer Film- und Serienproduktion zu investieren. Für Swiss Studios ist das in zweierlei Hinsicht von Bedeutung.
Höhere Wettbewerbsfähigkeit
Zum einen geht es um höhere Wettbewerbsfähigkeit. Oder wie es Probst ausdrückt: «Wir wollen für internationale Streamer interessant sein.»
Zum anderen geht es um zusätzliche Beiträge, mit denen die internationalen Streaminganbieter schweizerisches Filmschaffen unterstützen müssen. Derzeit rechnet die Branche mit zusätzlichen 18 bis 20 Millionen Franken.
«Da der Streaming-Markt wächst, rechnen wir mit einem Wachstum auch dieser Beiträge», sagt Probst. Zusammen mit weiteren Finanzierungen ergäbe sich «viel Platz für neue Produktionen», was laut Probst «substanziell für den Schweizer Filmmarkt» sei.