Zwei Schweizer Kandidaturen für Unesco-Weltkulturerbe
Kommende Woche entscheidet die Unesco, welche Vorschläge als immaterielle Kulturerben akzeptiert werden. Unter den Bewerbern sind zwei Schweizer Kandidaten.
Das Wichtigste in Kürze
- Vom nächsten Montag bis Samstag findet in Bogota die Unesco-Jahrestagung statt.
- Die Karwoche-Prozessionen in Mendrisio TI und der Alpinismus möchten Kulturerbe werden.
- Insgesamt sind 41 Bräuche, Feste, Anlässe und Rituale im Rennen.
41 Bräuche, Feste, Anlässe und Rituale stehen im Rennen um den Titel eines immateriellen Kulturerbes der Unesco. An der Unesco-Jahrestagung, die vom kommenden Montag bis Samstag in Bogota stattfinden wird, werden auch zwei Vorschläge aus der Schweiz behandelt.
Es sind dies die historischen Karwoche-Prozessionen in Mendrisio TI und der Alpinismus. Das Dossier zur Kandidatur der Schweiz für die repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit für die Prozessionen der Karwoche in Mendrisio wurde vom Bundesamt für Kultur (BAK) im März 2018 bei der Unesco deponiert.
Diese Prozessionen erinnern an das letzte Abendmahl und die Kreuzigung Christi. Die feierlichen Umgänge sind seit dem 17. Jahrhundert belegt.
Neben der religiösen haben die beiden Prozessionen am Gründonnerstag und am Karfreitag handwerkliche und künstlerische Aspekte. So beleuchten kunstvoll gestaltete Bilder, die «transparenti», den Umzug.
Alpinismus als immaterielles Kulturerbe
Schweizer Bergsteiger- und Bergführervereine haben zudem gemeinsam mit italienischen und französischen Kollegen und Vereinen ein Dossier für die Kandidatur des Alpinismus für die Liste erstellt. Die Schweiz ist an dieser trinationalen Kandidatur, die im März 2018 eingereicht wurde, beteiligt.
Der Alpinismus wird dabei unter Hervorhebung der Praktiken, der Werte und der Weitergabe von Kenntnissen innerhalb einer grossen Gemeinschaft von Alpinistinnen und Alpinisten als Teil des immateriellen Kulturerbes präsentiert.
Kooperationen mit anderen Ländern
Es ist nicht das erste Mal, dass die Schweiz gemeinsam mit anderen Ländern eine Kandidatur lanciert hat. Gemeinsam mit Österreich hatte die Schweiz beispielsweise 2017 den Umgang mit der Lawinengefahr als Kandidatur eingereicht. Im November 2018 nahm die Unesco diese auf ihre repräsentative Liste auf.
Gemeinsam mit Frankreich wurden im März dieses Jahres die Kandidaturen des Uhrmacherhandwerks und der Kunstmechanik vorgelegt. Voraussicht im November 2020 wird die Unesco über die Aufnahme dieser Traditionen im Jurabogen entscheiden.
