Coronavirus: Zürcher Schüler (10) beschreibt sein neues Leben
Ein Zürcher Schüler besucht die fünfte Klasse. Der 10-Jährige schildert auf Nau.ch seinen neuen Alltag. Den Artikel hat er gleich selbst verfasst.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf Nau.ch schreiben auch Schüler.
Wegen dem neuen Coronavirus wurden alle Schulen geschlossen. Wir haben Pläne mit unseren Aufgaben bekommen. Jetzt ist mein Alltag auf den Kopf gestellt.
Vor mehr als einer Woche bekamen wir die Nachricht: Die Schulen werden geschlossen. Vier Tage später dürfen wir das letzte Mal in die Schule, um unsere Kisten mit dem ganzen Schulmaterial, Stiften, Heften und Büchern abzuholen und mit nach Hause zu nehmen. Seither müssen wir von zu Hause aus arbeiten.
Mein Alltag ist anders, aber nicht schwieriger als sonst. Am Morgen stehe ich auf, esse ganz normal mein Frühstück und setze mich danach schnell an die Hausaufgaben (bzw. an den Schulstoff), dass ich so schnell wie möglich fertig werde.
Wegen Coronavirus ist Geburifest abgesagt
Pro Tag sollen wir mindestens zwei Stunden arbeiten, was nicht viel ist im Gegensatz zum normalen Schultag.
Neuen Stoff sollen wir nicht machen, nur einige Dinge wiederholen. Das Wichtigste eben: Mathematik, Englisch, Französisch und Deutsch.
Dann gibt es noch andere Sachen wie Logicals, die wir lösen sollen. Das sind Denk-Aufgaben. Oder zum Beispiel Handarbeit (wo wir dann etwas häkeln müssen).
Eigentlich hätte ich bald mein Geburtstagsfest, dass jetzt leider ausfallen muss. Das hat mich sehr geärgert.
Und mit dem Bus wollte ich noch in Deutschland meine Verwandten besuchen. Das geht jetzt auch nicht mehr.
«Ich will niemanden anstecken»
Nach den zwei Stunden überlege ich mir dann, was ich den ganzen Tag machen soll. Meistens höre ich Hörspiel, oder lese etwas. Und fahre noch eine Runde Fahrrad, wo ich immer aufpasse, dass ich zwei Meter Abstand (oder meistens sogar noch ein wenig mehr) vor jungen aber vor allem vor alten Menschen habe.
Ich will niemanden anstecken, falls ich etwas hätte.
Nachdem ich mich ein Wenig bewegt habe, gehe ich meistens nach Hause. Etwas anderes kann ich nicht machen, alle Spielplätze sind zu, mit anderen Kindern abmachen kann ich nicht.
Darum bleibe ich meistens auch nicht lange draussen.
Wenn ich wieder zu Hause bin, bastle oder schreibe ich etwas. Zwischendurch gehe ich dann wieder kurz Fahrrad fahren, gehe in den Garten, oder prelle einen Basketball vor mich hin.
Dann chatte ich über WhatsApp manchmal noch mit meinen Freunden oder machen einen Face-Time-Anruf. Ihnen ist es meistens auch langweilig.
Sonst mag ich keine Schule. Aber in so einer Situation würde ich gerne wieder in die Schule.
Ich hoffe sehr, dass das Coronavirus bald wieder verschwindet.