Halleluja-Kolumnist: Ist Gott zornig auf Sie?

Sam Urech
Sam Urech

Wetzikon,

Sam Urech (36) aus dem Zürcher Oberland ist Halleluja-Kolumnist. Er schreibt auf Nau.ch das Wort zum Freitag.

Sam Urech Donald Trump
Sam Urech ist Halleluja-Kolumnist auf Nau.ch. - Nau.ch

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Ich bin diese Woche zum zweiten Mal Vater geworden! Was für ein Wunder. Mein Wortschatz reicht nicht dafür aus, um dieses Glück beschreiben zu können.

Gleich mehr darüber. Zunächst aber noch eine andere erfreuliche Info zur letzten Kolumne. Unser Büsi Stella ist wieder da! Dank einer Facebook-Gruppe, einer Kleintierpraxis und aufmerksamen Wetzikerinnen. Wir sind sehr dankbar und froh.

Halleluja-Kolumnist
Stella spaziert schon wieder mit. - zVg

Zum Titelthema: Öfters werde ich gefragt, warum ich in meinen Halleluja-Kolumnen nicht darauf hinweise, dass Gott ein zorniger Gott sei.

Ein Atheist warf mir vor, Menschen mit einem freundlichen Gott zu ködern, was aber niemals stimmen könne. Denn würde es einen Gott geben, müsste er doch zornig sein – anders liesse sich der Lauf der Welt nicht erklären. Darum glaube er erst gar nicht an Gott.

Naja. Nimmt man eine Bibel zur Hand und fängt ganz vorne an, haut es einem tatsächlich viele Geschichten um die Ohren, die von einem zornigen Gott erzählen.

Praktisch, so ein zorniger Gott

Diverse Weltreligionen haben im Lauf der Jahrhunderte Gott als zornig und böse dargestellt. Ganz gäbig für die Mächtigen, steigert es doch die Angst der Gläubigen.

Und wer Angst hat, strengt sich noch mehr an. Er will Gott und die Führer unbedingt gnädig stimmen, womöglich gar noch sein Seelenheil mit Geld kaufen. Was für ein Wahnsinn!

An alle religiösen Menschen, die nur einen zornigen Gott predigen: Was Ihr tut, ist falsch. Es wäre viel besser, Ihr würdet gar nie über Gott reden.

Denn die Sache ist die: Gott ist kein zorniger Gott! Und er will nicht, dass Sie Angst vor ihm haben oder sich nur aus Angst für ihn interessieren.

Glauben Sie daran, dass der Gott der Bibel zornig ist?

Deine Mutter ist wundervoll

Wie fröhlich erwähnt, kam diese Woche unser zweiter Sohn zur Welt. Meine Frau ist eine Heldin, während ich schon froh bin, dass ich bei der Geburt nicht ohnmächtig wurde.

Als unser Sohn auf meiner Brust seine erste Nacht in Angriff nahm, flüsterte ich ihm zu, was ihn auf dieser Welt alles so erwarten würde.

Ich schwärmte von seiner Mama. Sie sei die bestmögliche Mutter, die er sich wünschen könne. Fröhlich, aufgeweckt, liebevoll, intelligent, keck, kreativ, kommunikativ. Unverfroren und doch reflektiert und feinfühlig.

Mir kamen viele wunderbare Dinge in den Sinn und ich hätte noch Stunden weiterreden können, bevor ich meinem neugeborenen Sohn dann gesagt hätte: «Weisst Du was, Deine Mutter ist eine zornige Frau!»

Viel mehr Liebe als Zorn

Wie bitte? Klar, meine Frau kann auch mal zornig sein. Und wie! Ist sie deswegen ein zorniger Mensch? Natürlich nicht!

Ihre Liebe für ihren Sohn ist tausendfach grösser als jeder Zorn. Warum also sollte ich unserem Sohn vom Zorn seiner Mutter berichten?

Er wird ihre zornigen Phasen kennenlernen und verstehen lernen, dass auch eine liebende Mutter Nein sagt. Oder laut wird, wütend ist. Dass eine liebende Mutter Regeln vorgibt.

Vor allem aber wird er ihre Liebe kennenlernen.

Gott liebt wie eine Mutter

Genauso ist es auch mit dem Gott der Bibel. Wer liebt, kann auch enttäuscht, eifersüchtig, traurig oder eben zornig sein. Ja, Gott kann zornig sein, denn er liebt Sie.

Und ja, Gott kann viele Dinge nicht ausstehen. Zum Beispiel, wenn ich andere Menschen verurteile. Wenn ich nur suche, was sie falsch machen und das Gute übersehe. Wenn ich unbarmherzig bin.

Aber bevor Sie darüber nachdenken, was Gott alles zornig macht, sollten Sie nicht übersehen, wie sehr er Sie liebt. Die Bibel ist voll mit Liebesbeweisen.

In diesen Tagen berührt mich sehr, was ich im Buch Jesaja lese (Kapitel 66). Da sagt Gott: «Ich will euch trösten, wie eine Mutter ihr Kind tröstet.»

Zum Autor:

Sam Urech ist 36-jährig, verheiratet, Vater von zwei Buben, hat viele Jahre beim Blick als Sportjournalist gearbeitet und ist heute Inhaber der Marketing Agentur «RatSam».

Sam liebt seine Familie, Guinness, Fussball, Darts, den EHC Wetzikon, Preston North End und vor allem Jesus Christus. Sam schreibt wöchentlich auf Nau.ch über seine unverschämt altmodischen Ansichten. Hier finden Sie alle seine Halleluja-Kolumnen.

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