Affenbaby Fredi ist der Star im Sikypark
Ganz unverhofft ist Marc Zihlmann, Betriebsleiter vom Sikypark BE, Papa geworden. Sein Ziehsohn: Ein wenige Wochen altes Kapuzineräffchen namens Fredi.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Sikypark in Crémines BE hat ein Kapuzineräffchen Zwillinge bekommen.
- Da die Affenmutter mit dem Nachwuchs überfordert war, wird ein Baby von Hand aufgezogen.
- Das Affenbaby ist nach dem Schweizer Zirkusdirektor Fredy Knie benannt.
Seit kurzem wird Marc Zihlmann in der Öffentlichkeit komisch gemustert. Der hat doch nicht etwa…. Doch, Marc Zihlmann hat ein Affenbaby bei sich. Rund um die Uhr trägt er es eng an seiner Brust, damit der Kleine seine Körperwärme und seinen Herzschlag spürt.
Ganz unverhofft sei er in die Rolle des «Ersatzpapis» geschlüpft, erklärt Zihlmann. Im Zoo Sikypark, in dem er Betriebsleiter ist, hat ein Kapuzineräffchen vor kurzem Zwillinge geboren. «Bei dieser Tierart ist das eine Seltenheit. Wir wussten, dass sie schwanger und ihr Bauch riesig ist, doch mit Zwillingen haben wir nicht gerechnet.»
Affenmama hat Fredi aufgegeben
Der doppelte Nachwuchs scheint auch die Affenmama überrascht – und vor allem komplett überfordert zu haben. «Sie war total im Elend und hat geschrien. Das eine Affenbaby wurde immer schwächer, schlussendlich hat es die Mama fallen lassen», erinnert sich Zihlmann.
«Als ich den kleinen vor mir sah, war ich überrascht wie lebendig er noch ist. Im Team beschlossen wir, dass wir ihn von Hand aufziehen werden und dass er Fredi heissen soll.»
Fredi dominiert den Alltag
Anfangs wollten sich die Tierpfleger die Aufzucht noch untereinander aufteilen. Doch Fredi wählte sich seinen Ziehpapa schnell selbst und wollte nur noch in der Nähe von Marc Zihlmann sein.
«Ich versuche trotzdem meine Arbeit zu machen. Die Leute haben Verständnis, wenn ich mitten in der Sitzung aufstehen muss, um Fredis Windeln zu wechseln oder ihm den Schoppen zu geben.»
Am Abend in einer Bar etwas trinken oder auswärts essen gehen, liege derzeit aber nicht drin. «Es kommt einfach zu komischen Situationen, wenn Fredi mitten im Einkaufszentrum anfängt zu schreien, oder wenn er an der Kasse sein kleines Affenpfötchen aus dem Tragetuch streckt.»
Fredi soll später wieder mit seinen Artgenossen leben
Wenn Marc Zihlmann mit Fredi am Gehege vorbei spaziert bricht ein wortwörtliches Affentheater aus. Die Kapuzinerfamilie ruft nach dem kleinen Sprössling, der Affenvater schaut böse und die Tante ist völlig aus dem Häuschen. «Sie wissen dass Fredi bei mir ist und kontrollieren ständig ob ich ihn noch habe», erklärt Zihlmann.
Die Tante fokussiert Fredi mit den Augen, springt auf und ab, hält ihren Affenschwanz wie ein Baby im Arm. «Sie will ihn am liebsten jetzt sofort haben. Die Kapuzineraffen teilen sich die Kindersorge auf. Da Fredis Mama für das zweite Baby sorgt, wird die Tante sich später um Fredi kümmern.»
Und wie wird das für Marc Zihlmann sein, wenn sich Fredi abnabeln wird? «Wenn er in der Gruppe ist und bei uns bleiben kann ist er ja nicht weg. Dann sehe ich ihn jeden Tag und kann beobachten, wie er zu einem starken Mann heranwächst. Darauf freue ich mich.»