Arnold Gjergjaj geht beim Comeback k.o.
Es sollte die grosse Rückkehr der Kobra in den Boxring werden. Stattdessen wurde es ein Debakel. Arnold «The Cobra» Gjergjaj verliert den Kampf gegen den Iren Sean «Big Sexy» Turner.
Grand Casino Basel, gestern Abend, 22.45 Uhr: Arnold Gjergjaj betritt den Ring, angefeuert von hunderten Fans. Alle im Saal sind sich sicher: Nun gibt es die gloriose Rückkehr des einheimischen Schwergewichts-Profiboxers. Nach einem Jahr Wettkampfpause aufgrund eines Zwerchfellrisses sollte der in der Weltrangliste um 120 Plätze schlechter klassierte Ire Sean Turner nur ein erster Gegner auf dem Weg zurück an die Spitze sein. Kaum einer konnte erahnen, dass gute 30 Minuten später alles ganz anders sein wird.
Das Wichtigste in Kürze
- Arnold «The Cobra» Gjergjaj verliert seinen Comeback-Kampf gegen den Iren Sean «Big Sexy» Turner durch k.o.
- Gjergjaj selber und auch sein Manager liessen nach dem Kampf offen, wie es mit der Karriere des Basler Profiboxers weitergeht.
Von Anfang an auf verlorenem Posten
Von Runde eins an ist Gjergjaj in der Defensive und kassiert mehr Schläge seines Kontrahenten, als ihm lieb sein kann. In Runde zwei geht er ein erstes Mal zu Boden, rafft sich aber wieder auf. Jetzt muss das Publikum helfen. Verzweifelte «Arnold, Arnold»-Rufe sollen die Kobra wieder angriffig stimmen. Je länger der Kampf geht, kommt das Gefühl auf, dass der Plan der Zuschauer womöglich aufgehen könnte. Gjergjaj kann vermehrt Treffer verzeichnen. Baut der um einiges schwerere Ire Turner mit zunehmender Kampfdauer physisch ab? Nein! In der achten und letzten Runde ist es um die Kobra geschehen. Mit einer Tirade von Schlägen 30 Sekunden vor dem Gong schickt Sean «Big Sexy» Turner Gjergjaj auf die Bretter. Aus! Vorbei! Comeback gründlich misslungen!
Ungewisse Zukunft
Wenige Minuten nach der K.o.-Niederlage ergreift Arnold Gjergjaj das Mikrofon des Ansagers im Ring und spricht zu seinen enttäuschten Fans. «Ich habe von Anfang an nicht in den Kampf gefunden», sagt er. Und weiter: «Ich brauche jetzt zuerst mal eine Pause und dann überlege ich, ob ich weitermache.» War der Kampf im Grand Casino Basel gar der letzte Profikampf für Gjergjaj? Abschliessend beantworten, kann oder will diese Frage gestern niemand. Weder der unterlegene Boxer selber, der nach der grossen Enttäuschung keine Interviews gibt, noch sein Manager Angelo Gallina (siehe Video).