Billigcoiffeure erhalten oft nicht einmal Mindestlöhne

Tama Vakeesan
Tama Vakeesan, Nick Mäder

Bern,

Die Zahl der Billigcoiffeure hat in den letzten Jahren exponentiell zugenommen. Doch beeinflussen diese tatsächlich die Zukunft langjähriger Coiffeur-Salons?

00:00 / 00:00

Billigcoiffeure: Christian Reichenbach, Präsident Coiffeur-Suisse Kanton Bern spricht über die Entwicklung und über die Auswirkungen. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz boomen sogenannte Barbershops mit tiefen Preisen ab 20 Franken.
  • Coiffure Suisse fürchtet die Billig-Konkurrenz nicht.

Ein Haarschnitt für 20 Franken – immer mehr sogenannte «Barbershops» bieten genau dies an. Insbesondere in der Region Bern boomen die günstigen Coiffeursalons, immer wieder öffnet ein neuer Shop in der Berner Innenstadt seine Türen. 

Für Christian Reichenbach, regionaler Präsident von Coiffure Suisse und Coiffeursalon-Inhaber ist klar, weshalb die Geschäftsmodelle der günstigen Coiffeure funktionieren: «Bis vor kurzem galt noch ein alter Gesamtarbeitsvertrag in unserer Branche, da wurden die Mindestlöhne nicht immer eingehalten.» Seit dem 1. März dieses Jahres gilt ein überarbeiteter Arbeitsvertrag, der allgemein verbindlich ist. 

Mit diesem werde es zukünftig schwieriger werden, solch günstige Haarschnitte anzubieten, da regelmässig kontrolliert werde, ob die Salonbesitzer die Mindestlöhne einhalten. 

Rückgang männlicher Kundschaft?

Obwohl die Anzahl günstiger Barbershops in den letzten Jahren enorm zugenommen hat, bemerkt Reichenbach keinen Rückgang der Kundschaft: «Die meisten dieser Salons bieten nur Kurzhaarschnitte mit Maschine an, alles Andere haben sie nie gelernt.» Zudem seien die Millimeterschnitte nur ein Trend. Coiffure Christian Reichenbach kann sich deshalb gut vorstellen, dass es die Billigcoiffeure in den kommenden Jahren schwieriger haben werden. 

Qualität vor Quantität

Im Coiffeursalon von Christian Reichenbach wird auf Qualität gesetzt. «Unsere Coiffeusen sind nach EFZ ausgebildet und verfügen über ein grosses Fachwissen». Egal ob Frauen -oder Männerschnitte: Seine Mitarbeitenden würden sich beim Schnitt Zeit lassen und auf die Details achten, um den Kunden zufrieden zu stellen.

00:00 / 00:00

Ganzes Interview mit Christian Reichenbach, Präsident Coiffeur-Suisse Kanton Bern. - Nau

Kommentare

Weiterlesen

Das Bundesgericht in Lausanne

Mehr aus Stadt Bern