Brückeneinsturz in Baltimore: Das ist über die Opfer bekannt
Sechs Menschen werden nach dem Brückeneinsturz in Baltimore noch vermisst. Darunter ein Familienvater aus El Salvador und zwei Männer aus Guatemala.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Containerschiff rammte am Dienstag in Baltimore eine Autobahnbrücke.
- In der Folge kam es zum Einsturz – zwei Menschen konnten gerettet werden.
- Die Suche nach Überlebenden wurde noch am Dienstagabend eingestellt.
Unter den Vermissten nach dem Brückeneinsturz in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland sind offiziellen Angaben zufolge Migranten aus mehreren lateinamerikanischen Ländern. Zwei Guatemalteken im Alter von 26 und 35 Jahren werden seit dem Unfall vermisst. Dies teilte das Aussenministerium des mittelamerikanischen Landes mit.
Familienvater unter Vermissten – Ehefrau trauert
Die Einwanderer-Organisation Casa teilte mit, eines ihrer Mitglieder werde ebenfalls vermisst. Es handle sich um einen Familienvater aus El Salvador. Miguel L.* (49) lebte seit vielen Jahren in Maryland. Er sei am Montagabend zur Arbeit gegangen und nicht mehr nach Hause zurückgekehrt.
Seine Ehefrau schilderte gegenüber «Telemundo»: «Sie sagen uns nur, dass wir warten müssen und dass sie uns vorerst keine Informationen geben können.» Sie sie am Boden zerstört und ihr Herz sei gebrochen.
Auch ein Arbeitskollege von L. äusserte sich gegenüber «Sky News»: Ich hätte nie gedacht, dass so etwas Schreckliches passieren könnte. Der Weg, auf dem das Boot entlangfährt, sollte eine sichere Zone sein.»
Der Sender «CNN» berichtete unter Berufung auf den mexikanischen Konsul in Washington, Rafael Laveaga, dass auch mexikanische Staatsbürger vermisst würden. Wie viele, sei nicht bekannt. «Wir wissen, dass unsere Leute betroffen sind», sagte Laveaga zu Journalisten. «Sie sind auch diejenigen, die die Brücke wieder aufbauen werden – die Latinos.»
Insgesamt acht Bauarbeiter auf der Brücke – zwei Menschen gerettet
Nach Angaben von Marylands Verkehrsminister Paul Wiedefeld befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks acht Bauarbeiter auf der Brücke. Sie waren daran, Schlaglöcher auszubessern. Zwei Menschen konnten gerettet werden.
Die US-Küstenwache gab am Dienstagabend bekannt, dass die aktive Suche nach Überlebenden angesichts der niedrigen Wassertemperatur eingestellt werde.
Ein Containerschiff hatte die vierspurige und mehr als 2,5 Kilometer lange Autobrücke in der Nacht zu Dienstag gerammt. In der Folge kam es zum Einsturz. Ersten Erkenntnissen zufolge gab es vor dem Unglück ein Problem mit der Stromversorgung des Schiffes.
Der Crew gelang es, die Behörden per Notsignal darüber zu informieren, dass sie die Kontrolle über das Schiff verloren habe. So konnten offenbar Beamte an Land den Verkehr stoppen und verhindern, dass noch mehr Autos auf die Brücke gelangten.