BSC Young Boys: Der Meister startet ins Mannschaftstraining
Nach einer gefühlten Ewigkeit startet der BSC Young Boys unter erschwerten Bedingungen wieder ins Training. Der Verein hofft, dass es Mitte Juni weitergeht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Mannschaft des BSC Young Boys startete am Montagmorgen wieder mit dem Training.
- Die Vorfreude bei Spielern und Staff war sehr gross.
- Trotz vielen Fragezeichen, hofft man bei YB auf einen Restart am 20. Juni.
Montagmorgen, 10 Uhr, Stadion Wankdorf. Es ist wieder Leben in der Bude. Nach wochenlangem, alleinigem Fithalten tröpfeln die Spieler vom Meister BSC Young Boys wieder auf das künstliche Grün. Apropos tröpfeln: Zwischen Kabine und Rasen stehen zwei Behälter Desinfektionsmittel, mit dem alle vorbildlich ihre Hände einsprühen.
Es ist ein Trainingsauftakt unter erschwerten Bedingungen. Und doch spürt der Zuschauer die Spiellust der Akteure in gelbschwarz. «Das Kabinenleben» oder «e chli Schissdräck schnurre» antwortet Captain Fabian Lustenberger. Dies auf die Frage, worauf er sich am meisten gefreut habe.
Bevor die Spieler am Morgen ins Stadion fahren, müssen sie einen Onlinecheck mit sechs Fragen beantworten. Bejahen sie Symptome von Husten oder Geschmacksstörungen, werden sie sofort aus dem Verkehr gezogen. Zudem wird alltäglich vor dem Training Fieber gemessen.
Balltraining statt Waldlauf
Auch Coach Gerardo Seoane freut sich «wieder mit dem Ball zu arbeiten und nicht alleine im Wald zu laufen.» Er vergleicht das nun startende Mannschaftstraining mit einer Sommervorbereitung. «Wir haben fünf Wochen Zeit.»
Bei YB setzt man voll auf den Stichtag 20. Juni. Dann, so hat es die Swiss Football League kommuniziert, kann die Super League frühestens wieder beginnen.
Zunächst wird noch der Bundesratsentscheid vom 27. Mai abgewartet, zwei Tage später tagt die Liga. «Wir haben nur einen Gedanke im Kopf: Mitte Juni weiterspielen», sagt Seoane.
Unklare Vertragssituationen beim BSC Young Boys
Seoanes Chef, Sportchef Christoph Spycher, ist überzeugt, dass in der Schweiz eine Weiterführung des Spielbetriebs möglich sei. Als Referenz dafür nennt er die aktuell tiefe Rate der Neuinfektionen.
Spychers Arbeitsalltag ist momentan von vielerlei Fragezeichen geprägt. Eines besteht auch darin, was mit Spielern geschieht, deren Verträge am 30. Juni auslaufen. Führungsspieler wie Guillaume Hoarau und Miralem Sulejmani fallen in diese Kategorie.
«Sobald klar ist, wie es weitergeht, werden wir Gespräche führen. Unsere Absicht ist, die Saison mit dem aktuellen Kader zu beenden», sagt Spycher.
Bei allen Äusserungen der Akteure des BSC Young Boys wird klar. Man geht insgeheim schwer davon aus, dass die Super League trotz Coronavirus weitergeführt wird. Das Beispiel Bundesliga letztes Wochenende hat diese Hoffnung zusätzlich befeuert.