Als Sportminister durfte, ja musste Ueli Maurer alle zwei Jahre Gast an Olympischen Spielen sein. Seit seinem Wechsel ins Finanzdepartement aber nicht mehr. Das sei tatsächlich ein schmerzlicher Kollateralschaden seines Departementswechsels, bestätigt er im Interview.
Ueli Maurer sieht nur einen Ausweg, damit er wieder an Olympische Spiele darf: Sie müssen in der Schweiz stattfinden. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Schmerzlich: Ueli Maurer darf nicht bei den Olympischen Spielen zuschauen gehen.
  • Viele der Athleten und wohl alle Medaillengewinner kennt er aus seiner Zeit als Sportminister.
  • Weil Maurer keinen Fernseher besitzt, kann er jetzt überhaupt nicht mitfiebern.
Ad

In Pyeongchang fehlen die Zuschauer – einer, der liebend gerne zuschauen würde, darf aber nicht: Ueli Maurer, Sportminister von 2009 bis 2015, muss seit seinem Departementswechsel Parteikollege Guy Parmelin den Vortritt lassen. Dieser weilt seit gestern Nachmittag in Südkorea (Nau berichtete).

Der Verzicht auf Olympia sei sehr bedauerlich, bestätigt der Finanzminister. Kein Vergleich zu «nur» einem Fussball-WM-Spiel der Nati oder so. «Die Stimmung an Olympischen Spielen ist so einmalig, das lässt sich mit nichts anderem vergleichen, was ich schon erlebt habe», schwärmt Maurer. Deshalb brauche es ja Olympische Spiele in der Schweiz.

«Kenne viele der Athleten in Pyeongchang»

Anlässlich des SVP-Jasscups (Nau berichtete) führte Maurer zudem aus, dass er eigentlich alle Schweizer Medaillengewinner persönlich kenne. Unter anderem weil über die Hälfte der 160 Schweizer Sportler in Pyeongchang die Spitzensport-RS gemacht hätten (s. Video-Ausschnitt unten).

Er leide mit denen, die es knapp nicht schaffen, so wie Lara Gut, die um eine Hundertstelsekunde Bronze im Super-G verpasste. Und nach ihrem Sturz in der Abfahrt jetzt auch noch verletzt ist.

Logisch: Maurer hat keinen Fernseher

Warum Maurer lieber live dabei wäre, verrät er indirekt ebenfalls: Als konsequenter TV-Verweigerer kann er die Wettkämpfe nicht einfach zuhause schauen. Da wäre eine offizielle Reise als ranghöchster Fan halt schon praktischer.

Jetzt muss er halt Nachfolger Guy Parmelin den Vortritt lassen, der jetzt für ein paar Tage nach Südkorea abfliegt. Kleiner Trost: Parmelin könnte Maurers Schmerz zumindest etwas lindern, indem er mit seiner magischen roten Jacke zu Schweizer Erfolgen verhilft (Nau berichtete) – so denn die Jacke für Temperaturen unter Null geeignet ist.

Darum vermisst Maurer die Olympischen Spiele: Er kennt die Athleten und er hat keinen Fernseher. - Nau
Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Guy ParmelinUeli MaurerBundesratLara Gut-Behrami