Fettes Brot lösen mit Song zu Rechtsextremismus Shitsthorm aus
Sie singen über «schwule Mädchen», Homophobie und das Abdriften in Rechtsextremismus. Das Rap-Trio Fettes Brot wird dafür mit Shitstorms überhäuft.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Hamburger Trio Fettes Brot veröffentlicht am 3. Mai ihr neues Album «Lovestory».
- Seit über 25 Jahren polarisiert die Band mit gesellschaftskritischer Musik.
- So thematisieren sie im neuen Album unter anderem Rechtsextremismus und Hass.
Seit über 25 Jahren sind Dokter Renz, König Boris und Björn Beton gemeinsam unterwegs. Fettes Brot sind nicht nur Rap-Veteranen, sondern auch ein Spiegel der Menschheit. Denn was Gesellschaftskritik angeht, nimmt die Band kein Blatt vor den Mund. Und landet damit immer wieder Top Ten Hits.
Sei es ein Protestsong über Homophobie und Frauenfeindlichkeit wie «schwule Mädchen», oder «Jein» als Hymne für die Zerrissenheit der Gesellschaft. Am Freitag erscheint ihr neues Album «Lovestory», in welches die Jungs ziemlich viele Botschaften gepackt haben. Unter anderem zu Rechtsextremismus.
Song zu Rechtsextremismus beschert Shitstorm
Auf ihrer Vorabsingle «Du driftest nach Rechts» singt das Trio davon, eine Person durch Rechtsextremismus zu verlieren. Grund dafür ist laut König Boris, dass die Einschläge immer näher kommen würden. «Dass jeder in seinem Bekanntenkreis schon jemanden erlebt hat, der plötzlich Dinge sagt, die er früher nicht gesagt hätte.»
Es könne in jeder Beziehung passieren, dass sich jemand «gedanklich und verbal radikalisiert.» Denn es sei salonfähig geworden, menschenverachtende Aussagen zu machen. Dies erfuhren Fettes Brot auch am eigenen Leib. Denn der Videoclip zu ihrem «Du driftest nach Rechts» sorgte auf Youtube für einen üblen Shitstorm.
In den Kommentarspalten, die mittlerweile deaktiviert sind, wurden die Rapper beschimpft und beleidigt. Wie Björn Beton meint, von Menschen mit «zu viel Freizeit und zu wenig interessanten Hobbys.» Besonders erschrocken waren die Hamburger darüber, «dass es sehr organisiert ist.»
Darum sieht sich Fettes Brot als Botschafter
Die Rap-Veteranen greifen zwar durchaus politische Themen auf. Aber nicht etwa aufgrund politischer Ereignisse, erklärt Björn Beton. «Die Themen kommen zu uns über Gespräche, die wir miteinander führen.» Oder auch Ideen, die plötzlich während dem Duschen oder Fahrrad fahren unter den Nägeln brennen.
Somit wolle man auch keine Politiker ansprechen. «Noch viel schlimmer, hier geht es um Leute, die man gut mag.» Wenn irgendein Politiker im Fernsehen Quatsch reden würde, dann habe er nichts anderes erwartet, so Mitglied Dokter Renz. «Aber wenn das Jemand im Umfeld ist wie ein Freund, wirds richtig schwierig.»
Fettes Brot fordern, sich einzumischen, wenn rechtsradikale und menschenverachtende Gedanken verbreitet würden. Sie tun es auf musikalischem Wege, wie auf ihrem heute erscheinenden Album «Lovestory».