Für mehr Biodiversität: Wildbienen bevölkern die Schweizer Gärten

Was einst als lästig galt, wollen heute viele bei sich zuhause haben: Wildbienen! Ihre Nisthäuschen sind hoch im Kurs und versprechen mehr Biodiversität.

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Wildbienen für eine Saison beherbergen für mehr Biodiversität. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Wildbienenhäuschen sind derzeit in den Schweizer Gärten und auf Balkonen sehr beliebt.
  • Mit einem Nistplatz für die Wildbienen können Privatpersonen ihre Vermehrung unterstützen.

Bienen schwirren von einer Blüte zur anderen. Ein Käfer kriecht über eine Steinplatte, die als Treppe dient und in der Ecke webt eine Spinne ihr Netz.

Dieses Szenario ist nicht etwa abgelegen auf dem Land zu beobachten, sondern mitten in der Stadt. Genauer vor dem ETH Gebäude in Zürich, wo ein Wildbienenparadies entstanden ist.

Ob das die Studenten mögen, wenn um sie herum so viele Bienen schwirren? «Wildbienen leben solitär», erklärt Tom Strobl von Wildbiene + Partner. Dementsprechend hätten sie kein Volk zu verteidigen und somit auch keinen Grund zu stechen.

Für die Biodiversität werden Privatpersonen zu Wildbienenzüchter

Vor sechs Jahren startete das Unternehmen Wildbiene + Partner ihr Geschäft mit den Wildbienenhäuschen. Diese werden zu Hause im Garten oder auf dem Balkon aufgestellt, wo sie den Bienen ein Nistplatz bieten. «So helfen uns Privatpersonen den Bestand der Wildbienen zu vermehren. Dies wiederum sorgt für mehr Biodiversität unserer Landschaft», so Strobl.

Ein Häuschen kostet je nach Modell zwischen 120 und 175 Franken. Inzwischen reihen sich die Konkurrenzprodukte im Baumarkt. Nicht nur der Preis, sondern auch die Qualität unterscheiden sich hier stark.

Ein genauer Blick würde sich für potentielle Wildbienenzüchter lohnen: «Wichtig ist, dass die Löcher der Hohlräume sauber sind. Und die Kanten sollten schön abgeschnitten sein, nicht dass noch viele Spiesse rausschauen. Ausserdem müssen die Löcher hinten verschlossen sein», erklärt Tom Strobl.

Trotz grossem Angebot, stört sich Strobl nicht an der Konkurrenz. Im Gegenteil: «Je mehr Aufmerksamkeit die Wildbienen bekommen, desto besser!»

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Tom Strobl, Wildbiene + Partner erklärt, wie die Mauerbienen Kokons funktionieren. - Nau

Wildbienen-Boom dank Klimadebatte

Das Bewusstsein für die Natur und deren Biodiversität hat in letzten Jahren bei der Schweizer Bevölkerung stark zugenommen.

Dies mache sich auch beim Absatz bemerkbar. «Wir merken, dass die Leute immer mehr für die Umwelt machen und beitragen wollen. Das Bienenhäuschen ist ein erster Schritt. Danach wollen sie Wildpflanzen ansäen oder sogar ein ganzes Bienenparadies im Garten aufbauen.»

Laut Tom Strobl sollen die Wildbienenhäuschen in erster Linie sensibilisieren. Und: «Mit der Sensibilisierung kommen neue Gesetze, die dann unsere Umwelt schützen.»

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Das ganze Interview mit Tom Strobl, Wildbiene + Partner. - Nau

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