Der Präsident des Schweizerischen Zivilschutzverbandes nimmt Stellung zur neuen Wehrpflichtersatz-Abgabe. Viele zahlen neu tausende Franken mehr an den Staat.
Das sagt Nationalrat Walter Müller zum Mehrkosten-Knall. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Neu zahlt man auch über das 30. Lebensjahr Wehrpflichtersatz - insgesamt 11 Jahre.
  • Der Präsident vom Schweizerischen Zivilschutzverband sagt, das sei gerecht.
  • Die neue Regelung ermögliche auch mehr Flexibilität für Studierende und Reisende.
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Für viele Wehrdienstpflichtige ist es ein riesiger Schock: Neu muss die Wehrpflichtabgabe auch über das 30. Lebensjahr hinaus bezahlt werden. Man ist neu 11 Jahre abgabepflichtig, maximal aber bis zum 37. Lebensjahr.

Es kommen Mehrkosten von mehreren tausenden von Franken für viele Abgabepflichtige hinzu, weil sie jetzt länger bezahlen müssen.

Zivilschutz im Kanton Waadt
Per sofort müssen Zivilschützer auch nach dem 30. Geburtstag noch Wehrpflichtersatz leisten – wenn sie zu spät damit angefangen haben. - Keystone

«Wir wollten Wehrgerechtigkeit!», sagt FDP-Nationalrat Walter Müller. Er ist auch Präsident des Schweizerischen Zivilschutzverbandes SZSV.

Neu flexibel beim Dienstbeginn

«Wenn jemand mit Tricks oder Verschiebungen den Anfang der Pflicht verschoben hat, bezahlte er vorher weniger», so der St. Galler Müller. Diese Privilegien habe man jetzt abgeschafft, das sei nur gerecht.

Müller sagt, die Regelung bringe auch Vorteile mit einem flexiblen Beginn der Dienstpflicht. «Man kann jetzt legal wählen zwischen 19 und 25, wenn es beruflich oder wegen der Ausbildung gerade nicht passt».

Bitter für Secondos?

Wenig Trost dürfte diese Wehrgerechtigkeit für die vielen Secondos sein, welche nach 19 Jahren eingebürgert wurden, aber noch dienstpflichtig sind. Diese sind wohl besonders oft von den zusätzlichen Abgaben betroffen.

Walter Müller meint dazu: «Die Frage ist, ob wir die Secondos bevorzugen wollen oder alle gleich behandeln wollen». Jetzt bezahlen alle gleich lang – das sei Wehrgerechtigkeit.

Das ganze Interview mit Nationalrat Walter Müller. - Nau
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