Innerschweizer will nach Südkorea
Carlos Mäder aus Giswil OW will an die Olympische Spiele im südkoreanischen Pyeongchang. Sein Vorhaben benötigt viel Geduld, Geld und FIS-Punkte.
Ski-Alpin ist nicht gerade die Paradedisziplin von ghanaischen Profisportlern. Trotzdem war das Land bereits 2010, an den Olympischen Spielen in Vancouver, mit einem Skifahrer vertreten.
Nach acht Jahren könnte nun an den kommenden Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang erneut ein ghanaischer Spitzensportler bei der olympischen Paradesdisziplin Ski-Alpin an den Start gehen. Dabei werden dem Athleten wohl bessere Chancen als dem «Schneeleoparden» von 2010, eingeräumt. Denn: Carlos Mäder (38) ist nicht im berglosen Ghana, sondern am Fusse der Mörlialp im Obwaldnerischen Giswil aufgewachsen. Schon mit drei Jahren hat der, von einem Schweizer Ehepaar adoptierte Mäder, auf der Mörlialp Skifahren gelernt. Später war er gar im Kader des Skiklub Giswil.
Wie die «Obwaldner Zeitung» schreibt, beschloss Mäder im Sommer 2017, sich für die Winterspiele in Südkorea zu qualifizieren. Mittlerweile besitzt er auch den ghanaischen Pass und ist beim Internationalen Skiverband FIS registriert. Für den Giswiler sind die Chancen also intakt, in Südkorea für Ghana an den Start zu gehen. Denn: Verbandsinterne Konkurrenz gibt es schlichtweg keine.
FIS-Punkte und 65'000 Franken
Trotzdem wird die Olympia-Teilnahme für Mäder nicht leicht. Damit er in Südkorea starten kann, muss er noch fleissig FIS-Punkte sammeln. Zudem benötigt er rund 65'000 Franken. Der 38-Jährige kann auf einige Sponsoren zählen. Die restlichen Gelder sammelt er über eine Crowdfunding-Plattform.
Die Olympischen Spiele sind nicht das einzige Ziel des Giswilers. Klappt es mit Pyeongchang, so will Mäder auch an der Ski-WM 2019 in Åre und an den Winterspielen 2022 in Peking teilnehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Giswiler mit ghanaischen Wurzeln will an den Olympischen Spielen in Südkorea starten.
- Carlos Mäder muss dafür kräftig FIS-Punkte und Geld sammeln.
- Die Chancen sind intakt: Nationale Konkurrenz gibt es keine.