Jetzt teilen sich Schweizer ihre Solar-Anlagen

Neue Geschäftsmodelle der Solarindustrie mischen derzeit den Markt auf. Sie versuchen, Investoren und Dachbesitzer einfacher zusammen zu bringen.

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David Stickelberger, Geschäftsleiter Swissolar, informiert über die «Solarsharing»-Modelle. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer Start-ups wie «solarify» wollen die Solarindustrie vorantreiben.
  • Grosses Ziel: Menschen sollen auch ohne Eigenheim Solaranlagen besitzen können.
  • Mit «Solar Sharing» soll die Schweiz mehr Strom produzieren, als derzeit verbraucht wird.

Wer auf Solarstrom setzen möchte, sollte idealerweise ein Haus besitzen, auf dessen Dach ein Solarpanel installiert werden könnte. Jedenfalls war dies bislang der Regelfall. Doch mittlerweile mischen neue Geschäftsideen von Start-ups den Schweizer Solarmarkt auf.

Einer davon ist «solarify» aus Thun. Das Unternehmen hat zum Ziel, dass Menschen auch ohne Eigenheim Solarpanels besitzen können.

Die Idee klingt simpel: Solarify sucht geeignete Dächer für das Anbringen von Panels aus und errichtet diese. Anschliessend werden die Anlagen für 400-600 Franken pro Stück an Investoren verkauft. Der Erlös aus dem Stromverkauf – an Bewohner oder Besitzer der betroffenen Häuser – fliesst an die Besitzer der Panels.

Energieverbraucher und Dachbesitzer können profitieren

David Stickelberger, Geschäftsleiter des Fachverbands Swissolar, findet die Idee spannend. «Denn es ermöglicht Leuten, die keine Anlage bauen können, weil sie Mieter sind oder ihr Haus ungeeignet ist, sich trotzdem an einer Anlage zu beteiligen.»

solarpanel
Soll in Zukunft dank neuen Geschäftsmodellen einfacher sein: Die Erschliessung von Dächern, die sich für Solarstromproduktion eignen - Keystone

Doch auch Dachbesitzer, die nicht über die für einen Bau notwendigen Mittel verfügen, könnten laut Stickelberger davon profitieren. Firmen wie «solarify» würden ihnen die erforderliche Finanzierung verschaffen.

Idee hilft bei Energiewende

Für David Stickelberger ist das Aufkommen solcher Geschäftsideen eine durchaus begrüssenswerte Entwicklung: «Wir müssen schnell vorwärts machen beim Ausbau der Solarenergie. Es geht aber nicht so schnell wie wir das gerne hätten. Solche Geschäftsmodelle können helfen, Investoren und Dachbesitzer zusammenzubringen und so die guten Flächen nutzbar zu machen». Die Modelle würden so einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten.

Dass die beschriebenen Geschäftsmodelle an Bedeutung gewinnen werden, steht dabei für Stickelberger ausser Frage: «Wir sind ein Volk von Mietern. 70 Prozent der Leute haben kein Eigenheim und können keine eigene Anlage bauen. Aber viele wollen trotzdem gerne ihren Beitrag zur Energiewende leisten.»

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Das ganze Interview mit David Stickelberger, Geschäftsleiter Swissolar - Nau

Beachtenswert ist zudem der Zusammenhang mit der Energiewende: Laut Berechnungen des Bundes könnte die Schweiz ihren gesamten Stromverbrauch theoretisch durch Solarstrom decken.

Stickelberger ist überzeugt, dass man bei hinreichender Erschliessung von Dächern gar «mehr Strom produzieren könnte, als wir momentan insgesamt brauchen.» Bis zu 10 Prozent mehr, um genau zu sein.

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