Kurden-Demos führen zu Kapazitätsproblemen bei Berner Polizei
Um sich mit den Kurden in Syrien zu solidarisieren, gehen derzeit Tausende auf die Strasse. Gerade in Bern zieren mehrere «Kill Erdogan»-Schriftzüge Hauswände.
Das Wichtigste in Kürze
- Täglich finden derzeit Solidaritätskundgebungen für die Kurden in Syrien statt.
- In Zürich, Basel oder Bern finden mehrere Demos und Aktionen statt.
- Der Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause klagt über Kapazitäts-Probleme.
Sie wollen die «Zerstörung und das Morden stoppen». Pro-Kurden mobilisieren weltweit, um gegen die Syrien-Offensive des türkischen Präsidenten Erdogan zu protestieren.
Dabei müssen auch etliche Hauswände daran glauben. In Bern zieren mehrere «Kill Erdogan»- oder «Defend Rojava»-Schriftzüge die Strassen.
Bei diesen Schmierereien wird es wohl nicht bleiben. So sind in Zürich oder Bern in den nächsten Tagen weitere Demos angekündigt .Für den Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause stellen die Syrien-Kundgebungen langsam aber sicher ein Problem dar.
Gefährliche Emotionen im Spiel
Seit Monatsbeginn habe es in der Stadt Bern bereits 16 Kundgebunden für die Kurden gegeben. Zu viele, wie Nause klagt: «Wir stossen hier an Kapazitätsgrenzen!» Damit meint er das Management der Polizei.
«Auch zum Schutz der Demonstranten selber. Hier sind wir momentan bemüht, das Ganze möglichst zu bündeln.» Doch klar sei: «Das ist auf Dauer nicht verkraftbar.»
Hier seien gefährliche Emotionen im Spiel. «Sobald solch ein Demo-Zug vor eine Botschaft geht, ist damit zu rechnen, das es nicht ruhig abläuft.»
Berner Polizei greift bei «Kill Erdogan» durch
Besonders heikel wird es bei den vielen «Kill Erdogan»-Schriftzügen. Da geht die Polizei grundsätzlich zwar vor wie bei allen Sprayereien.
Doch: «Das eine ist Sachbeschädigung, das andere ein Aufruf zur Gewalt», präzisiert Nause. Also gleich zwei Strafdelikte, für die der Urheber strafrechtlich belangt werden kann.
Und es offenbar auch regelmässig wird: «Im letzten Jahr konnten wir über 200 Anzeigen machen und Leute identifizieren.»