Laut Meteorologe sind Hurrikans nahe von uns Folge von Erderwärmung
Hurrikan Lorenzo befindet sich momentan auf dem Weg nach Europa. Experten geht davon aus, dass er am Mittwoch auf die Azoren treffen wird.
Das Wichtigste in Kürze
- Hurrikan Lorenzo nimmt Kurs auf die Azoren.
- Am Mittwoch soll der Hurrikan mit Stufe 5 in Europa eintreffen.
- SRF-Meteorologe Felix Blumer legt für Nau die Ursachen dar.
Hurrikan Lorenzo, der zweite Hurrikan der Stufe 5 dieser Saison, macht sich auf den Weg nach Europa. Mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu 165 km/h steuert Lorenzo auf die mittleren Azoren zu.
«Man geht davon aus, dass er am Mittwoch auf die Azoren treffen wird. Dann wird er über die Azoren hinwegziehen und vermutlich am Donnerstag das europäische Festland erreichen.», so Felix Blumer, Meteorologe bei SRF.
Hurrikan ist neu für Europa
In Europa sind Hurrikans ein komplett neues Wetterphänomen. «Es ist schon eine neuere Erscheinung; in den letzten 175 Jahren hatte man kaum Hurrikans, die nach Osten gezogen sind.», so Blumer. «Man führt dies auf die allgemeine Erwärmung zurück, vor allem auf die extreme Erwärmung vom Atlantik.»
Denn nun ist es Hurrikans möglich, sich weiter nördlich zu bilden, das Wasser auch dort über 26 Grad Celsius erreicht. «Früher sind die Hurrikans in die Karibik gezogen. Jetzt, wo sie nördlicher entstehen können, kommen sie in den Westwind-Drift und das bedeutet, dass sie in Richtung Azoren vorankommen.»
Schon in den letzten Jahren gab es immer wieder Hurrikans, die in Richtung Europa zogen. Dazu gehört auch Hurrikan Leslie, welcher im Jahr 2018 in Portugal erheblichen Schaden anrichtete.
Blumer vermutet, dass Lorenzo nicht der letzte Sturm sein wird, der Europa einen Besuch abstattet: «Man muss davon ausgehen, dass das in den nächsten Jahren noch häufiger stattfinden wird.»
Hohe Wellen stellen grosses Problem dar
Der Hurrikan befindet sich zwar noch nicht in unmittelbarer Nähe der Küste, doch Vorhersagen können schon angestellt werden. Blumer sieht nebst Regen und Wind ein wesentliches Problem: «Das ganz grosse Problem sind die Wellen. Modellrechnungen sagen da 15 Meter hohe Wellen voraus.» Er selbst habe solche Ausmasse schon selbst miterlebt und empfiehlt den Behörden, das Geschehen im Auge zu behalten.
In der Schweiz kann man kaum mit grossen Folgen des Sturms rechnen. «Wir spüren einfach noch die Ausläufer. Aber das kann natürlich im Einzelfall mal ein Sturmtief oder eine Kaltfront sein, gekoppelt miteinander kann es schon kräftig ausfallen.» Auch den Sturm von letzter Nacht kann Hurrikan Lorenzo nicht auf seine eigene Kappe nehmen.