Luftqualität in Schweizer Schulzimmern ist ungenügend
Schlechte Luft schadet der Konzentration, fördert Kopfschmerzen und beeinträchtigt das Lernen. Eine Studie zeigt: In zwei von drei Schulzimmern ist das Alltag.
Das Wichtigste in Kürze
- In zwei Drittel aller Schweizer Schulzimmer ist die Luftqualität schlecht.
- Lüften ist oft die einzige Lösung. Das Bundesamt für Gesundheit will reagieren.
Kopfschmerzen, ständiges Gähnen, schlechte Konzentration. Wer als Lehrperson solche Symptome bei seinen Schülern beobachtet, weiss: Die Luft im Klassenzimmer ist alles andere als frisch.
Eine Studie des Bundesamtes für Gesundheit BAG zeigt nun: In zwei von drei Klassenzimmern ist die Luftqualität ungenügend.
Energieeffizient lüften - aber wie?
«Das CO2 hat eine Limite überschritten», sagt Studienleiterin Claudia Vassella. «Vor allem Menschen mit Allergien und Asthma leiden vermehrt unter ihnen Symptomen.»
Bei rund zwanzig Personen auf engem Raum steigt die Konzentration qualitätsmindernder Substanzen in der Luft während einer Lektion massiv an. Die Lösung scheint simpel: Regelmässig kräftig lüften.
In einem Schulbetrieb ist das aber gar nicht so einfach. «Wenn die Lüftung nicht automatisch funktioniert, muss man selbst daran denken und die Schüler darauf hinweisen», sagt Barbara Ackermann.
Stickig, kalt oder laut
Ackermann unterrichtet an einer der Schulen, deren Luftqualität für die Studie gemessen wurde. Die Klassenzimmer ausreichend zu lüften, sei schwierig. Während des Unterrichts stört der Strassenlärm. Die Pausen sind oft zu kurz und die Schüler reagieren im Winter empfindlich auf die kalte Luft.
Studienleiterin Vassella empfiehlt darum einen weiteren Ansatz. «Wenn gebaut wird, sollte man Massnahmen am Gebäude ergreifen, um die Raumluftqualität zu verbessern.» Dies könnten beispielsweise automatische Lüftungssysteme sein.
Für Schulhäuser, wo solche Systeme nicht verbaut sind, empfiehlt sie einen strikten Lüftungsplan mit dem online Lüftungssimulator SIMARIA auszuarbeiten. So lasse sich die bestmögliche Luftqualität bei geringem Energieverlust erzielen.