Luzerner Bauernverband erleichtert über Nein zu Hornkuh Abstimmung

Alexandra Aregger
Alexandra Aregger

Hinterland,

Die Schweiz hat am Abstimmungssonntag die Kühe enthornt. Initiant Armin Capaul reagierte mit Vorwürfen, nun rechtfertigt sich der Bauernverband.

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Hornkuh-Initiative: Jakob Lütolf, Präsident Bäuerinnen- und Bauernverband Luzern, über das Nein-Ergebnis. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Schweizer Stimmvolk lehnt die Hornkuh-Initiative mit 54,7 Prozent ab.
  • Initiant Armin Capaul reagiert vorwurfsvoll, die Bauern würden sich gegenseitig bekämpfen.
  • Der Luzerner Bäuerinnen und Bauernverband rechtfertigt das Nein.

Der Bauer Armin Capaul konnte für seine Hornkühe keine Mehrheit finden. Mit 54,7 Prozent lehnte das Schweizer Stimmvolk die Hornkuh-Initiative ab. Der Initiant zeigte sich sichtlich ermüdet, aber auch kämpferisch. So bezeichnete er es als himmeltraurig, wie sich Bauern in der Schweiz gegenseitig bekämpfen würden. Viele hätten keinen Bezug mehr zu den Tieren. Das lässt der Luzerner Bauernverband nicht auf sich sitzen.

Zu hohes Verletzungsrisiko

Der Schweizer Bauernverband betrachtete die Initiative immer kritisch. Doch statt einem Nein, beschloss er die Stimmfreigabe. Klar für ein Nein sprachen sich jedoch einzelne kantonale Verbände aus, wie im Aargau, Solothurn oder Luzern. «In dem Sinne sind wir froh und erleichtert, wurde das Anliegen abgelehnt», so Jakob Lütolf, Präsident des Luzerner Bäuerinnen und Bauernverbands.

Die Vorwürfe Capaul˙s kann Lütolf nicht verstehen. Es sei kein Bekämpfen unter den Bauern, sondern «es ist ein klassischer Zielkonflikt.» Deshalb hätte sich auch der Schweizer Bauernverband mit einer Parole zurück gehalten. Lütolf hätte Capaul˙s Anliegen von Beginn weg verstanden, aber: «Wir haben heute viele Laufställe, die Gefahr von Verletzungen ist zu gross.»

Nicht nur, dass sich Tiere gegenseitig verletzen. Auch ein Bauer sei in Gefahr. «Wären wir der SUVA unterstellt, wäre es sicher verboten, Tiere mit Hörner zu haben.» Auch den Vorwurf, die Bauern hätten den Bezug zu den Tieren verloren, lässt Lütolf nicht kalt. «Er hat ein Anbindestall, er kann das schon so sehen.» Lütolf selber hat einen Laufstall und gewichte die Bewegungsfreiheit der Tiere höher als die Hörner.

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Ganzes Interview mit Jakob Lütolf, Präsident Bäuerinnen- und Bauernverband Luzern. - Nau

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