myclimate & Co. sind am Flughafen Zürich für viele ein Rätsel
Auch diesen Sommer fliegen wieder Scharen von Schweizern in die Ferien. Doch wie wichtig ist den Flugpassagieren die Kompensation ihrer C02-Emissionen?
Das Wichtigste in Kürze
- Auch dieses Jahr fliegen zahlreiche Schweizer mit dem Flugzeug in die Ferien.
- In Zeiten des Klimawandels wird die Frage nach der Kompensation von CO2-Emissionen lauter.
- Schweizer Politiker zeigen sich in Sachen CO2-Kompensation vorbildlich.
- Urlauber am Flughafen Zürich dagegen kompensieren nur selten.
Es ist kein Geheimnis: Sollen die Vorgaben des Pariser Klima-Abkomens eingehalten werden, so muss die Menschheit ihren CO2-Fussabdruck reduzieren. Doch gerade wer in seinen Ferien gerne mit dem Flugzeug reist, bringt letzteren schnell auf einen hohen Wert.
All denjenigen, die nun Gewissensbisse plagen und trotzdem in die Ferien fliegen möchten, steht die Option der CO2-Kompensation offen. Und kompliziert ist das nicht einmal. Organisationen wie myclimate oder South Pole bieten die Möglichkeit, die CO2-Emissionen ihrer Flugreise anderswo einzusparen. Durch das einmalige Entrichten eines Geldbetrags.
Politiker kompensieren Flüge für Ferien - und die Bevölkerung?
Schweizer Promis und Politiker kompensieren derweil fleissig ihre privaten Flugreisen oder verzichten darauf. Zu erwarten wäre doch, dass die Bevölkerung der Politik in nichts nachsteht?
Eine Umfrage am Flughafen Zürich zeigt: Den allermeisten der Befragten liegt der Klimaschutz zwar am Herzen, doch viele waren nicht über die Kompensationsmöglichkeiten im Bilde. «Ich habe eigentlich nicht darüber nachgedacht, aber das ist ein guter Gedankenanstoss, den ich gebraucht habe.» gibt Nino Pacino zu. Würde ihm die Option der Kompensation sichtbarer angeboten, stünde dem Ganzen nichts im Weg.
Christina Fieseler hat ihren Flug auch nicht kompensiert. Bei Bahnreisen sei ihr das Konzept bekannt, doch sie gibt zu bedenken: «Es wurde mir irgendwie nicht angeboten. Ich konnte das bei der Buchung gar nicht auswählen.»
Faule Ausreden und Alternativen
Nicht allen ist die Frage genehm: Viele winken bereits ab, wenn sie hören, dass man mit ihnen über den Klimaschutz sprechen will. Wieder andere sind der Überzeugung, Kompensation sei in ihrem Fall nicht vonnöten: «Wir fliegen ja eh sehr selten», meint der sonst sehr umweltbewusste Gustav Gerstenlauer.
Doch es tummeln sich auch Reisende am Flughafen Zürich, die eine Alternative zur Kompensationsabgabe zu haben glauben. Eric Perucco erklärt: «Ich nehme einfach sehr viel das Velo - auch in den Ferien: Wir radeln nach dem Flug dann von Hamburg nach Sylt.»