Natalie Rickli und Martin Neukom über ihre Wahl
Zwar galt Natalie Rickli (SVP) als grosse Favoritin der Zürcher Regierungsratswahlen. Doch der Grüne Martin Neukom lässt die Nationalrätin blass aussehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Kanton Zürich wählte heute den Kantons- und Regierungsrat.
- Regierungsrats-Kandidatin Natalie Rickli (SVP) schaffte die Wahl nur überraschend knapp.
- Der grüne Martin Neukom wurde hingegen deutlich in die Regierung gewählt.
Die Zürcher Wahlen stehen unter einem grünen Stern. Die Prognosen haben bereits eine grüne Welle erwartet. Dass die grünen Parteien jedoch derart zulegen, überrascht.
Auch die Regierung wird grüner. In der Pole-Position waren Natalie Rickli (SVP) und Thomas Vogel (FDP). Doch der grosse Gewinner kommt aus den Reihen der Grünen.
FDP macht den Grünen Platz
Die fünf Bisherigen wurden wie erwartet wiedergewählt. Mario und Jaqueline Fehr (SP), Silvia Steiner (CVP), Carmen Walker Späh (FDP) und Ernst Stocker (SVP).
Spannend war es jedoch um die frei werdenden Sitze von Thomas Heiniger (FDP) und Markus Kägi (SVP). Als grosse Favoriten galten Thomas Vogel (FDP) und Nationalrätin Natalie Rickli (SVP).
Doch das Blatt hat sich gewendet. Der Newcomer Martin Neukom von den Grünen erzielt ein Spitzenresultat.
Er landet sogar vor SVP-Grösse Natalie Rickli. Und: Er verdrängt den Freisinnigen Thomas Vogel.
Frauenmehrheit dank Natalie Rickli
Der Solartechnik-Ingenieur sitzt seit 2014 im Zürcher Kantonsrat. Für ihn ist klar, dass die Klimadiskussion nicht nur ein Hype sei. «Wäre es ein Hype, wäre ich nicht in die Zürcher Regierung gewählt worden.»
Auch ihn überrascht das bessere Resultat als jenes von Natalie Rickli. «Es zeigt: Bekanntheit ist nicht alles.»
Die Freude der Grünen ist gross. Kaum traf Martin Neukom vor dem Walcheturm ein, fiel ihm die Grüne Kantonalpräsidentin Marionna Schlatter-Schmid um den Hals.
Zufrieden zeigt sich auch Rickli, auch wenn sie das schwache Abschneiden der SVP bedauert. Sicher ist: Dank ihrer Wahl wird Zürich neu von einer Frauenmehrheit regiert.
Das werde die Welt aber nicht auf den Kopf stellen. «Meine Wahl zeigt sogar, dass die Gender-Diskussion überholt ist», sagt Natalie Rickli im Interview.