Ohne Trump gibt es kleineres Interesse an Anti WEF Demo in Bern

In Bern demonstrierten heute mehrere Hundert Menschen gegen das anstehende WEF in Davos. Dies trotz Absage von Trump, Macron und Putin.

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So demonstrierten heute in Bern mehrere Hundert Menschen gegen das anstehende WEF in Davos. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Mehrere Hundert Menschen demonstrierten heute in Bern gegen das WEF in Davos.
  • Die Demo durch die Berner Innenstadt war nicht genemigt.
  • Der Berner Sicherheitsdirektor zieht vorsichtig ein positives Fazit.

Während in Davos die Organisatoren des World Economic Forums WEF mit den grossen Schneemassen zu kämpfen haben, kämpfen in der Bundeshauptstadt Bern mehrere Hundert Demonstranten gegen die Durchführung. Die Revolutionäre Jugend Gruppe (RJG) zog mit einer nicht bewilligten Demonstration durch die Stadt.

Solche Anti-WEF-Kundgebungen gehören in Bern schon fast zur Tagesordnung. So war das Interesse im letzten Jahr mit der Teilnahme von Donald Trump besonders gross. In diesem Jahr fehlen zwar viele Persönlichkeiten wie Trump, Macron, Putin oder Theresa May, trotzdem fanden sich wieder hunderte von Demonstranten in Bern zusammen.

Davos stärkt den Kapitalismus

Die linksradikale Gruppierung hält auf ihrer Webseite fest, dass die Besucher des WEFs lediglich ihr Kapital und ihre Macht steigern würden. Dabei kritisieren die Aktivisten gezielt den Brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro, welcher wie andere Staatsoberhäupter das WEF dazu nutzen würden, um seine Interessen durchzusetzen.

Zudem biete man in anderen Ländern dem Kapitalismus erfolgreich die Stirn. Als Beispiele nennen die Initianten die Ausschreitungen am G20 in Hamburg oder die «Gelbwesten» in Frankreich. Dass Macron deswegen nicht am WEF teilnehme, zeige, dass sich Auflehnungen lohnen würden, schrie eine Demonstrantin durchs Megaphon.

«Es findet eine Mobilmachung statt, die sich zeigen lässt», stellte die Frau fest. Ihr grösstes Ziel sei es nun, auch die «sieben Zwerge im Bundeshaus» vom WEF fern zu halten.

Tradition ohne Bewilligung setzt sich fort

Während die JUSO für ihre Demo in Davos eine Genehmigung erhielt, ging bei der Stadt Bern auch dieses Jahr kein Gesuch für den Aufmarsch ein. Somit setzt sich eine jahrelange Tradition fort, denn eine Bewilligung hatten die Demonstranten bereits in den letzten knapp 20 Jahren keine eingeholt.

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Interview mit Reto Nause, Sicherheitsdirektor. - Nau

Sicherheitsdirektor Reto Nause zog kurz nach der Demo ein «vorsichtig positives Fazit». Aber: «Es hatte diverse Vermummte, viele Pyros wurden abgefeuert und auch einige Böller.» Zudem sei der öffentliche Verkehr wieder massiv gestört worden.

Offensichtlich seien es in diesem Jahr weniger Teilnehmer als letztes Jahr gewesen. «Wir haben eine bewilligte Kundgebung in Davos selber, vielleicht hat das eine Rolle gespielt», so Nause. Zudem hätte Trump vermutlich noch mehr mobilisiert.

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