Planung für Frauenstreik im Sommer läuft auf Hochtouren
Das Wichtigste in Kürze
- Einzelne Aktionen wiesen gestern auf den Weltfrauentag hin.
- Der Weltfrauentag war jedoch nur ein Vorgeschmack auf den grossen Frauenstreik im Juni.
- Am 14. Juni gedenken Frauen in der ganzen Schweiz an den Frauenstreiktag 1991.
Der gestrige Tag gehörte den Frauen. Doch wer denkt, der Weltfrauentag zeige schon mächtig viel Frauen-Power, der wird sich wundern.
In der Schweiz laufen derzeit die Vorbereitungen für eine viel grössere Sache. Am 14. Juni nämlich ist der Gedenktag an den Frauenstreiktag 1991. Fast eine halbe Million Frauen nahmen damals Teil, so viele wie noch nie.
Darum finden im Sommer in der ganzen Schweiz Aktionen statt. Natascha Wey, Co-Präsidentin der SP Frauen Schweiz, steckt mitten in den Vorbereitungen.
Sie ist auch Generalsekretärin des VPOD, der Gewerkschaft für Angestellte im Service public.
«Es hat sich in den letzten Jahren wieder aufgebaut, den Frauen reichts langsam wieder.»
Ziel des Frauenstreiks sei es besonders die männerdominierte Politik wach zu rütteln, welche ständig andere Fragen ins Zentrum stelle.
Zwei gemeinsame Aktionen am Frauenstreik
Wey verrät: «Es erwartet uns eine Bewegung, die so vielfältig ist, wie die Frauen selber.»
Geplant seien viele dezentrale Aktionen in allen Kantonen. Wey hofft aber «auch an vielen Arbeitsplätzen in den klassischen Frauenbranchen.»
Für konkrete Aktionen sei es noch zu früh. Aber fest stehen zwei gemeinsame nationale Termine. Um 11 Uhr Morgens für gemeinsame Aktionen und um 15.30 Uhr sei Arbeitsschluss für alle Frauen.
Warum um halb vier? «Diesen Moment hat man gewählt, weil Frauen im Schnitt 20 Prozent weniger verdienen.»
Wenn man das auf einen 8-Stunden-Tag ausrechne, wäre dies um halb vier ungefähr ausgeglichen.
So sollen möglichst viele Frauen am Frauenstreik teilnehmen
Kantonal wurde bereits ein Arbeitsdispens für Frauen gefordert. Soll dies auch auf Bundesebene geschehen?
«Die Situation der Frauen am Arbeitsplatz ist eigentlich Sache der Gewerkschaften.» Die SP Frauen hätten keine solche Forderung geplant. Der VPOD hingegen ruft seine Mitglieder zur Arbeitsverweigerung auf.
Ob wieder eine halbe Million Frauen auf die Strasse gehen, sei schwierig zu sagen. Aber: «Ich glaube, es ist eine grosse Bewegung da.»