Unter einer falschen Identität hat sich ein Basler Lehrer tausende Videos von Buben erbeutet. Seit Dienstag steht er vor dem Strafgericht Basel.

Das Wichtigste in Kürze

  • Von 2003 bis 2013 gab sich ein Basler Lehrer in Foren als junges Mädchen aus.
  • So erbeutete er sich tausende Fotos und Videos von Kindern.
  • Unter den Opfer waren auch eigene Schüler.
Ad

Am Strafgericht Basel hat der zweitägige Prozess im Fall des Basler Lehrers begonnen, der während zehn Jahren mehrere Buben im Schutzalter zu sexuellen Handlungen verleitet haben soll, indem er sich online als junges Mädchen ausgegeben hatte.

Bereits Mitte Woche soll die Urteilsverkündung stattfinden.

In mehreren Punkten angeklagt

Rund 250 Geschädigte werden in der Anklageschrift aufgelistet. Die Anklage lautet auf mehrfache Nötigung, mehrfache versuchte Nötigung, mehrfache versuchte sexuelle Handlungen mit Kindern, mehrfache Pornografie (Herstellung, Zugänglichmachen und Besitz) sowie mehrfache versuchte Pornografie.

Heute hat der Prozess gegen den Basler Sekundarlehrer angefangen, der beschuldigt wird, während zehn Jahren online Kinderpornographie erbeutet zu haben. - Nau

Laut 75-Seitiger Anklageschrift der Basler Staatsanwaltschaft soll der Angeklagte von Januar 2003 bis Oktober 2013 via Online-Chats unter einem falschen Namen Kontakt zu Buben aufgenommen haben. In diesen Chats soll der Beschuldigte die mutmasslichen Opfer zu sexuellen Handlungen vor der Kamera verleitet haben.

So erbeutete er sich rund 50'000 Fotos und Videos. Das kinderpornografische Material wurde beim Angeklagten sichergestellt. Unter den Kindern sollen sich auch eigene Schüler des Seklehrers befunden haben.

Immer gleiches Vorgehen

Der Angeklagte soll sich immer an dasselbe Muster gehalten haben. Er hat sich online als Mädchen ausgegeben und sein Alter seinem Gegenüber angepasst. Für seine falsche Identität habe er Foto- und Nacktaufnahmen dreier nicht ermittelter Mädchen missbraucht, welche er gemäss Anklageschrift vermutlich im Internet gefunden habe.

Die Bilder zeigten unter anderem sexuelle Handlungen der Mädchen. Bei der Durchsuchung wurden sie in einem Dateiordner unter dem Namen «Lockstoffe» gefunden.

Ad
Ad