Ruth Dreifuss spricht über Menschenrechte
Vor 70 Jahren wurden die Menschenrechte eingeführt. Alt-Bundesrätin Ruth Dreifuss bezweifelt, dass die Uno-Staaten sich heute noch so einigen würden.
Das Wichtigste in Kürze
- Ruth Dreifuss sieht die Menschenrechte 70 Jahre nach Einführung gefährdet.
- Heute fehle der Wille, gemeinsamen Boden zu finden, so die ehemalige SP-Bundesrätin.
Vor 70 Jahren nahm die Uno die allgemeinen Menschenrechte an. Alt-Bundesrätin Ruth Dreifuss bezweifelt, dass dies heute noch möglich wäre. Man sehe es aktuell beim Migrationspackt, wo Länder aussteigen. «Der Wille, gemeinsamen Boden zwischen allen Ländern zu finden, hat abgenommen», so die ehemals erste weibliche Bundespräsidentin der Schweiz.
Auch innerhalb der Staaten der UNO habe die Akzeptanz des internationalen Gremiums abgenommen. Damit spricht Dreifuss die nationalistischen Tendenzen an, die etwa in der USA oder auch in vielen Ländern Europas zu beobachten sind. «Das ist ungesund!»
Ruth Dreifuss war gestern Abend Referentin am Human Rights Film Festival Zürich, dies anlässlich des 70-Jahr-Jubiläums der Verabschiedung der Menschenrechte. Vor einer Podiumsdiskussion schaute sie sich den ungarischen Menschenrechtsfilm «Genesis» an. Dreifuss kämpft auch heute noch für Menschenrechte, so ist sie etwa in der internationalen Kommission zur Abschaffung der Todesstrafe. Bei der Einführung 1948 war Ruth Dreifuss 8-jährig.