Saatkrähen sorgen für Probleme in Schweizer Städten

Mehrere Schweizer Städte haben seit einigen Jahren mit wachsenden Saatkrähenbeständen zu kämpfen. Die Vögel sorgen vor allem für viel Lärm und Verschmutzungen.

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«Das Hauptproblem mit den Saatkrähen ist der Lärm, den sie verursachen.» - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • In Schweizer Städten wächst der Bestand an Saatkrähen stetig.
  • Die Vogelart sorgt für störende Lärmemissionen und Verschmutzungen in den Städten.
  • In Bern, Thun, Basel und Winterthur kennt man die Problematik.

In einigen Schweizer Städten wird seit geraumer Zeit ein deutliches Wachstum der lokalen Saatkrähenpopulationen verzeichnet. Die Rabenvögel ernähren sich auf dem Land, ziehen sich aber zum Schlafen gerne auf Bäume in der Stadt zurück. Dort brüten sie auch ihren Nachwuchs aus und fallen Anwohnern vor allem durch Lärm und Verschmutzungen auf.

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Krähen auf einem Dach im Berner Breitenrainquartier. - Nau.ch

Entsprechend vernehmen Stadtbewohner die Anwesenheit der Vögel vor allem aufgrund des Lautstärkepegels, welcher ihr Zusammenleben gerade während der Brutzeit begleitet.

Zudem werden die Saatkrähen bereits vor Sonnenaufgang aktiv und ihr Treiben legt sich erst nach dem Eindunkeln. Dies kann je nach Wohnlage so manchen Anwohner um den Schlaf bringen. Davon können viele Berner ein Lied singen.

«Stadt Winterthur hat extra Saatkrähenkonzept erstellt»

In Winterthur ist das Problem noch nicht so dramatisch, dennoch hat sich die Stadt mit dem Thema befasst. Beat Kunz, Leiter von Stadtgrün Winterthur weiss, dass man gegen die Vögel nicht viel unternehmen kann.

Kunz zu Nau: «Die Saatkrähen tragen zur Artenvielfalt bei und sind hier willkommen. Daher kann man sie nicht ausrotten, das wollen wir aber auch nicht. Man kann sie höchstens von einzelnen Standorten vertreiben.»

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Beat Kunz, Leiter Stadtgrün Winterthur, im Interview - Nau

Auch in Bern, Basel, Thun und Biel kennt man das Problem. Im bislang verschonten Zürich rechnet man ebenfalls mit einer zukünftigen Verbreitung der Saatkrähen. Das liege vor allem an einem guten Baumangebot. «Die grossen Baumkronen sind ein beliebter Nistplatz», erläutert Kunz.

Wie können die Saatkrähen vertrieben werden? Sabine Tschäppeler, Leiterin der Fachstelle Ökologie und Natur der Stadt Bern, sagt: «Die einzige Massnahme, die bei uns bisher die erwünschte Wirkung zeigt, ist das Anbringen von Uhu-Attrappen aus Plastik

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Diese Uhu-Attrappen aus Plastik sollen die Saatkrähen einschüchtern und vom Nisten abhalten. - Stadt Bern

Die von der Stadt installierten Attrappen des natürlichen Feindes der Krähen sollen diese einschüchtern. Allerdings müssen die Attrappen von der Anwohnerschaft mit einem Seil bedient werden, um die Anwesenheit eines Uhus glaubhaft zu simulieren.

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