Schweiz verbucht Erfolge im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen

Antibiotika retten Leben – sofern sie verantwortungsvoll angewendet werden. Die nationale Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) zieht nach drei Jahren Bilanz.

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Karin Wäfler, Projektleiterin StAR, präsentiert die Nationale Strategie Antibiotikaresistenzen. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Antibiotika sind bei bestimmten Krankheiten für Menschen und Tiere unverzichtbar.
  • Eine nationale Strategie soll deren langfristige Wirkung sicherstellen.

Gewisse Infektionskrankheiten lassen sich nur mit Antibiotika behandeln. Damit gefährliche Bakterien keine Resistenzen gegen diese Mittel entwickeln, hat der Bundesrat 2015 die nationale Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) verabschiedet. Nach drei Jahren kommunizierten die beteiligten Bundesämter heute Freitag nun weitere Schritte und erste Erfolge. 

Sensibilisierungskampagne gegen Halbwissen

«Wir konnten zeigen, dass der Verbrauch von Antibiotika insbesondere in der Landwirtschaft, aber auch im Humanbereich, zurückgeht», sagt Karin Wäfler, Projektleiterin von StAR. Zudem lanciere der Bund die Kampagne «Nutze sie richtig, es ist wichtig.» Ziel der Kampagne ist es, die Bevölkerung stärker auf das Thema Antibiotikaresistenzen zu sensibilisieren und mit Halbwissen aufzuräumen. 

«Wir sehen immer wieder, dass Leute meinen, Antibiotika würden auch gegen Viren wirken.» Die Vermutung, Mensch oder Tier würden selbst gegen Antibiotika resistent werden, sei weit verbreitet. Tatsächlich werden aber nur die krankheitserregenden Bakterien gegen die Arzneimittel resistent. Und die Schnupfen verursachenden Viren hätten überhaupt nichts mit Antibiotika zu tun. 

Landwirtschaft setzt auf Prävention

Nicht nur für Menschen können resistente Bakterien gefährlich werden. Auch in der Landwirtschaft und im Veterinärwesen will StAR einen verhältnismässigen Umgang mit Antibiotka fördern. «Wir setzen in der Landwirtschaft auf Prävention», sagt Gabriele Schachermayr, Vizedirektorin des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW). 

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Gabriele Schachermayr, Vizedirektorin BLW, erklärt Nau, wie sie Antibiotika in der Landwirtschaft bekämpfen will. - Nau

Durch gute Hygiene- und Haltungsbedingungen könnten sich gewisse Infektionen, die nach Antibiotika verlangen, verhindern lassen. Dieser Meinung ist auch Hans Wyss, Direktor des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV): «Wir müssen versuchen, aktiv die Tiergesundheit zu fördern.» 

Sollte sich der Einsatz von Antibiotika doch nicht verhindern lassen, gilt in der Landwirtschaft dasselbe wie in der Humanmedizin. «So viel wie nötig, so wenig wie möglich», so Schachermayr. 

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